So war das Roskilde Festival 2018 am Mittwoch


Roskilde 2018 | Roskilde Festival 2018
(Bild: stagr / Marten Körner)

Es ist wieder soweit. Die Autos gepackt, rauf auf die Fähre gen Dänemark und spätestens einige Kilometer vor Roskilde fängt es an, dieses merkwürdige aber wunderbare Gefühl in der Magengegend, das man als langjähriger Roskildebesucher kennt. Nein, das ist nicht nur einfach Vorfreude. Es ist das Orange Feeling! Die besondere Euphorie und Ausgelassenheit, die nur im Umkreis der Orange Stage dieses Festivals entsteht. Das diesjährige Line-up für den Mittwoch, an dem sich die Tore des Festivalgeländes um 17.00 Uhr öffnen, bietet uns einige bekannte Leckerbissen. Da sind Kakkmaddafakka aus Norwegen, Clutch – die Bluesrock-/Stonerlegende aus Maryland/USA, Slaves aus Großbritannien, I’m with Her mit Bluegrass und Charlotte Gainsbourg aus Frankreich. Zu guter letzt natürlich noch eine Legende: Rapper Eminem.

Zunächst steigern Kakkmaddafakka die ohnehin schon gute Laune der überwiegend jungen Skandinavier vor der Pavillionstage zur ersten Ektase des Festivals. Die Band aus den verregneten Bergen in Norwegen ist genau das Gegenteil. Voller Energie und Fröhlichkeit haben sie sich ihren Traum erfüllt/erspielt: 2004, kurz nach ihrer Gründung, waren sie selbst Gäste beim Roskilde Festival und beschlossen, dass sie irgendwann einmal hier spielen wollen. Das haben sie nach 2016 nun schon zu zweiten Mal geschafft. Verdient!

Nebenan auf der Avalonstage spielen nun Clutch für uns. Gewohnt brachial geht’s zur Sache und es passt kein Blatt Papier zwischen die Riffs. Leidenschaft pur. Clutch touren übrigens im Dezember in Deutschland. Unbedingt Tickets sichern! I’m with her auf der Pavillionstage erden uns dann wieder mit wunderbarem Bluegrass-Satzgesang. Das war nach Clutch auch echt nötig. Die Sonne, die tagsüber mit 26 Grad brütete und der Staub der nach 6 Wochen ohne Regen nun von 100.000 Festivalbesuchern aufgewirbelt wird, kurbelt den Tuborg-Verkauf satt an. Die Zelte bekommen nach und nach alle dieselbe staubgraue Farbe.

Wir schlendern über das Gelände, grüßen die Orange Stage und das Denkmal des Unglücks von 2000. Wir sehen wie immer auch ein Wahrzeichen: Alien&Cow und wir treffen altbekannte Festivalveteranen aus Schleswig Holstein und Berlin. Satte 38 Festivalbänder werden stolz präsentiert!

„Seit 20 Jahren fragen wir ihn immer wieder – jetzt hat er endlich ja gesagt“, kündigt die Festivalleitung den Headliner des Tages um kurz vor halb zehn an. Etwa anderthalb Stunden rappt Slim Shady in Höchstform. Mit Cap und/oder Hoodiekaputze und Drei/Vier/Fünftagebart ist er gar nicht so leicht zu erkennen. Apropos erkennen: Dieses Konzert wird als Besucherreichstes in die Geschichte von Roskilde eingehen. Der Veranstalter zählt 100.000 Zuschauer vor der Bühne und auf den angrenzenden Arealen! Dort sind zusätzliche Leinwände aufgebaut, denn wer nicht auf dem Platz vor der Bühne steht, hat keine Chance Eminem zu sehen. Dieser liefert eine dynamische Show, die Songs sind gut verknüpft, aber außer „Denmark“ und „Make some noise“ bekommt er leider gar nichts an Publikumskontakt hin. Aber das ist auch den Allermeisten völlig egal. Er wird gefeiert. Kult halt…

Dann schauen wir noch bei Charlotte Gainsbourg im Avalon vorbei. Die Tochter von Serge Gainsbourg liefert einen Mix aus Electronic Beats, Funky Grooves und French Pop. Ein feiner Abschluss des ersten Festivaltages.

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