So war das PartySan Metal Open Air 2017 – Teil 1


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(Bild: stagr / Johanna Edler)

Das PartySan Metal Open Air 2017 ist mit Fug und Recht das größte unter den Extrem Metal Festivals in Deutschland. Und so wurde bereits am Mittwoch zum Umtrunk eingeladen – ohne Bands, dafür aber mit unterhaltsamen Karaoke-Performern – dabei blieb keine Kehle trocken. In der Metal-Disco wurden musikalische Wünsche wahr und so wurde der Mittwoch traditionell zum betreuten Trinken genutzt.

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pSOA 2017 – Donnerstag

Am Donnerstag ging es dann endlich mit der Acts los – nach der Ansprache des PSOA Veranstalters – legten die US-Boys von Night Demon los. Auch wenn traditioneller Heavy Metal nicht unbedingt das Haupgenre des PSOA ist, lieferten die Männer aus dem Süden der USA ein Brett ab, das wirklich seines Gleich sucht. Sie prügelten auch dem letzten Gast, der mit Kopfschmerzen aufwachte, alles aus dem Hirn. Azarath legten einen Gang ein, der mit Hass und Zerstörungswut ausreichend definiert wird. Das Ergebnis waren unzählige Besucher, die der technischen Band huldigten. Besonders der Aspekt der Finsternis wurde bei dem bewölkten Himmel in Thüringen wirklich zur Geltung getragen. Aus Island kommen nicht nur großartige Bands wie Solstafir – Misthyrming, die von dieser wunderschönen Insel auch kommen, setzten den Trend von innovativen Schwarzmetall Bands aus Skandinavien fort. Allerdings liegt der Aspekt auf Aggression und nicht auf Gemächlichkeit. Auch das Outfit der Insulaner geht eher in eine nicht-klassische Optik. Die Musik zerlegte aber alle BM Herzen – das war der Hammer!

Etablierte Klassiker gibt es ja immer auf dem PartySan Metal Open Air 2017 – God Dethroned zählen absolut dazu. Die unfassbar sympathische Truppe aus den Niederlanden demonstrierte anschaulich, wie man gewohnte Tracks mit neuen Melodien verbindet. Heißt: Das Set lies keine, aber wirklich auch keine, Wünsche offen. In jeder Hinsicht kann man sagen, dass das eine Show war, die als „How-To-Play-Live“ eingeordnet werden kann. Aus Deutschland gibt es Bands, die traditionellen Black Metal mit modernen Punk und Stoner Elementen kombinieren. Mantar zählen zu den Bands, die diese Fusion unfassbar geil hinkriegen. Das 2-Mann-Kommando demonstrierte anschaulich, dass auch er „festgefahrene“ Schwarzmetall mit neuen Einflüssen arbeiten und funktionieren kann.

Tiefe Menschenverachtung, okkulte Misanthropie und die Kunst der satanischen Ideologie – genau das beschreibt Darkened Nocturne Slaughercult nicht nur angemessen, sondern buchstäblich. Es gibt nur noch wenige Bands in Europa, die den Kult der verachtenden Ideologie des Schwarzmetall wirklich ausleben – willkommen in der Hölle und DNS werden euch zeigen, was euch alle erwartet.

Der tiefgraue Himmel hieß nichts Gutes. Und als Urfaust anfingen waren alle Besucher nass. Nicht feucht, sondern bis auf die Unterwäsche nass. Aber es passt wirklich wie Arsch auf Eimer zur Musik der Niederländer. Atmosphäre, Melancholie und die wahre Kunst der düsteren Schule wurde zelebriert. Der Gig war mehr als nur gelungen – das war eine Messe der schwarzen Metall Kultur. Schluss mit lustig, Spandex an und die Kutte übergeworfen. Overkill luden zur Lehrstunde ein mit dem Schwerpunkt „alte Schule“. Die Amerikaner aus der Stadt die niemals Schläft legten trotz absolut beschissenem Wetter los, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her. Das Gaspedal zum Anschlag durch und ohne Kompromisse ins Gesicht. Ja – das war brutal.

Die Stil Ikone aus Norwegen bat danach zum Tanz. Der stets gut gelaunte und muntere Abbath trat mit Abbath auf und bei allem was gut schön ist: Diese Ladung an Hass, Perfektion und Spaß muss man einfach geil finden. Mit unterhaltsamen Ansagen, Rülpsern und lallendem Englisch verstand es der sympathische Norweger das Infield zu unterhalten. Auch Black Metaller dürfen Lachen und Spaß haben – das verbietet niemand du Abbath zeigte, wie man es richtig machte.

Fazit: Cuba Libre, nackte Menschen und ganz viel Bier. Das fasst sowohl das Publikum, als auch die Metaldisco am ersten offiziellen Festivaltag zusammen.