Roskilde Festival 2024 – Donnerstag: Blick in die Zukunft


Roskilde Festival 2024 – Donnerstag: Blick in die Zukunft
Roskilde Festival 2024 – Donnerstag: Blick in die Zukunft (Bild: Marten Körner)

Wir beginnen den Donnerstag mit einer offiziellen Führung des Managements über das Gelände. Das 3-Jahres-Motto „Utopia“ wird in diesem Jahr zum zweiten Mal bearbeitet. Die Frage nach der zukünftigen Lebensweise spiegelt sich in vielfältigen Workshops, Kunstprojekten und nicht zuletzt in der weiteren Verbesserung der Müllsituation auf dem Festival wieder. Mülltrennung sowohl auf dem Infield als auch in den Camps wird angeboten und von Volunteers unterstützt, die den anfallenden Müll sortieren. Allerdings ist die Resonanz zumindest auf einigen Campgrounds  ernüchternd. Wir erleben zum großen Teil dasselbe Chaos aus weggeworfenen Pavillions, Zelten usw. wie immer. Der Anspruch, ausgelassen zu feiern und gleichzeitig permanent den Nachhaltigkeitsgedanken im Kopf zu haben, erscheint für Viele schwer erfüllbar.

Das erste Konzert ist heute für uns die intensive, leidenschaftliche Mischung aus Gospel und Blues der Staples Jr. Singers auf der Gaia Stage. In den 70er als Vorreiter gestartet, um in ihren Texten Rassismus, Armut und Bürgerrechte einzufordern, geben sie in Roskilde einen Querschnitt ihres Schaffens sowie Songs ihres aktuellen Albums.

Powermetal vom Feinsten gibt es von den Lovebites aus Japan in für das Genre völlig ungewöhnlichen Kleidern auf der EOS Stage. Perfekte Choreographie, schöne Metalposen und das schon um 13:30 Uhr. Wer hier dabei ist, ist definitiv nun wach!

So schön es war, den Metalenthusiastinnen zu lauschen – für die Zuhörer von Kara Jackson auf der Gaia Stage sind die herüberwehenden Schwermetallhiebe störend, da ihre Songs zur Gitarre doch eher für ein Klubkonzert geeignet wären.

Sabrina Teitelbaum mit ihrer Band Blondshell aus Los Angeles bedient auf der Avalon Stage die Liebhaber von AlternativeRock.

Zurück zur EOS Stage, heizen die Briten aus Sheffield von While she sleeps mit brutalen Riffs und screaming vocals ein und beweisen ihre Stellung als einer der zentralen Namen der europäischen Metalcore Szene.

Die portugisisch/dänische Erika de Casier verzaubert auf der Arena Stage ein begeistertes Publikum mit ihrer Mischung aus R&B, Electronic Pop mit einem Schuss Soul.

Mit Ice Spice aus der Bronx/NY haben die Booker nach Doja Cat nun die nächste Rap Queen auf die Orange Stage beordert. In wenigen Jahren (sie begann 2021 zu rappen) erlangte sie mit ihrem Bronx Drill Style durch Twitter und TikTok kometenhaft einen solchen Bekanntheitsgrad, dass sie 2023 schon mit Doja Cat, Taylor Swift und Nicky Minaj zusammenarbeitete.

Die Canadierinnen von The Beaches werden, in der übrigens ausgezeichnet gestalteten Festival App, als Classic Guitar Rock, Power Pop mit einem Touch von Punk und Glam Rock vorgestellt. Was für eine Mischung. Jedenfalls gefällt`s der Crowd vor der Gaia Stage.

„The world belongs 21 Savage“ titelte der Rolling Stone Anfang 2024. Auf der Orange Stage wird der gebürtige Londoner, in der kriminellen Unterwelt von Atlanta aufgewachsene Sha Yaa Bin Abraham Joseph frenetisch begrüßt. Souverän beherrscht der 31-jährige die Hauptbühne und ist definitiv für viele Festivalbesucher DER Headliner.