ICE Cube
Ice Cube leitet den Reigen der letzten Konzerte auf der Orange Stage ein. Der Himmel reißt auf und die Sonne scheint! Das erste Mal in diesem Roskilde-Jahr. Mit „Straight Outta Compton“ und „Fuck Tha Police“ huldigt Ice Cube seiner N.W.A. Ära. Aber auch „No Vaseline“, der Disstrack, zum „Abschied“ von N.W.A. knallt über die Wiese. Die antisemitische Attitüde über den ehemaligen Manager Jerry Heller fehlt glücklicherweise. Die Zeilen entfallen ersatzlos. Das hätte auch nicht nach Roskilde gepasst! Jedenfalls feiert die Menge Ice Cube und so verschmerzen alle, die auf „A Tribe Called Quest“gewartet haben, die Programmänderung gut.
Ice Cube beim Roskilde Festival 2017
Anthrax
Anthrax wird ab 21:15 in der gefüllten Arena (17.000 Zuschauer) gefeiert. Ein wirklich fröhliches, gut gelauntes Thrash–Metal-Fest der Mitglieder der „Big Four“ des Thrash Metal (neben Metallica, Megadeath und Slayer). Scott Ian (das einzige noch in der Band spielende Gründungsmitglied) wirbelt genau wie Sänger Joey Belladonna pausenlos über die riesige Bühne. Ein Fest!
Antrhax beim Roskilde Festival 2017
Arcade Fire
Das kanadische Artrock-Kollektive begrüßt besonders die Zuschauer aus Kanada – es ist ja heute Kanadatag Nummer 150. Tatsächlich werden auch schon einige Songs des erst im Juli erscheinenden neuen Albums „Everything Now“ präsentiert. Auf einige ältere Titel wie z.B. „Suburbs“ haben wir leider vergeblich gewartet. Die ganze Show ist deutlich differenzierter als man bei einer Indie-Band erwarten sollte. Besonders die häufigen Einsätze von Sarah Neufeld an der Violine tragen zu einem speziellen Sound bei. Tolle Bühnen- und Lichteffekte sorgten für eine gute Stimmung, die aber leider nie richtig ausgelassen wurde. Für das (fast) Abschlusskonzert auf der Hauptbühne war insbesondere der total überraschende Abschluss ungewöhnlich. Fast ohne Zugabe-Rufe, kein Feuerwerk, wie sonst oft am letzten Abend.
Arcade Fire beim Roskilde Festival 2017
baby woodrose
Die 2001 von Uffe Lorenzen gegründete dänische Band, deren Name sich von der Hawaianischen Holzrose ableitet, verzaubert uns mit feinstem Psychedelic Rock. Die Farbprojektionen erinnern an frühe Pink Floyd Lightshows. Zumindest stellen wir uns das so vor. Das Avalonzelt füllt sich mit dem Duft von Kräuterzigaretten und nicht nur wir empfinden diese eigenartige Mischung aus drohendem Abschiedsschmerz, dem Gefühl der Dankbarkeit auch in diesem Jahr wieder dabei gewesen zu sein und der Gewissheit: auch im nächsten Jahr heißt es wieder: Roskilde. Also nachher nochmal zur Orange Stage und ihr bei Moderat/Modeselektor zum Abschied zuwinken.
Baby Woodrose beim Roskilde Festival 2017
Moderat/Modeselektor
Die beiden Masterminds Gernot Bronsert und Sebastian Szary aus Berlin haben dann ab 24:00 noch mal die Lampe angezündet. Es waren schon deutlich weniger Leute vor dem Orange als bei Arcade Fire aber die waren überwiegend am rumhelicoptern und abzappeln. Die Video-, Licht- und Lasershow war nicht mehr von dieser Welt. Bis im Umspannwerk jemand den falschen Stecker zog. Es gab eine Unterbrechung von 10 Minuten und der Groove ging weiter. Der übliche Festivalblues der letzten Nacht hatte keine Chance. Lass noch bisschen tanzen … Spätestens Sonntag früh wird er uns wiederhaben, der Roskilde-Blues … 360 Tage warten. Auf Roskilde 2018 und hoffentlich besseres Festivalwetter!
Moderat/Modeselektor beim Roskilde Festival 2017
Roskilde Festival 2017 Ambiente
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