Guten Morgen, Rockharz Open Air 2017, wie stark brummt der Schädel denn heute? Selbst wenn, wäre es nicht so schlimm gewesen, denn Vlad In Tears waren nicht mit dem Opener vom Vortag zu vergleichen. Wesentlich ruhigere Musik wurde aufgespielt – eine rockige Mischung mit diversen modernen Einflüssen. Ein entspannter Weckruf schien aber genau das richte am vorletzten Tag gewesen zu sein.
Kambrium gab da wieder einen ganz anderen Ton vor. Das selbstbenannte Konzept des Epic Death Metal zertrümmerte auch den letzten Kater Kopf und schaffte wieder Platz für Alkohol. Was besonders auffiel war die enorme Energie und Spielfreunde der Musiker auf der Bühne – jetzt waren alle wach. Die Melo-Death Metaller von Cypecore schlugen einen wesentlich mechanischeren Ton an und ließen eine Gewisse Tendenz zur Industrial Szene anklingen. Die Mannheimer Musiker powerten ab der ersten Sekunde mächtig los und trieben bei Sonnenschein die Menschen mehr und mehr auf das Infield.
Impressionen vom Rockharz Open Air 2017
Bei strahlendem Sonnenschein betraten die düsteren Rocker von Ewigheim die Bühne. Obwohl das Wetter nun so gar nicht zu der melancholischen Stimmung der Musik passt, waren sowohl Musiker als auch Publikum guter Dinge. Die Thüringer Dark Metaller blickten auch schon auf ein schon gut gefülltes Infiled. Als Firkin an der Reihe war dominierte wieder die gute Laune. Die trinkseligen Ungaren spielten ein munteres Set, dass von erfrischenden Folk Melodien gespickt waren und zeitgleich eine gute Ladung Punk beinhaltete. Die Folge war ein hüpfendes, springendes und singendes Publikum. Spätestens jetzt war auch beim aller Letzten die Bierlaune geweckt.
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Bock auf St. Pauli, schnelle Öfen und Rotzrock? Bitte schön – Ohrenfeindt lud zum Tanz. Die St. Paulianer, die ihre geballte Ladung Rock’n’Roll auf das Publikum los ließen, wurden bis zum Anschlag gefeiert. Erfahrung zahlt sich nun mal was Performance und Publikumsnähe angeht eben aus! Die Nord Deutschen passten einfach ideale in das Line-up.
unzucht
Jetzt war es wieder Zeit für Finsternis. Die Hannoveraner von Unzucht gaben sich die Ehre und bliesen zur Attacke und wie sie das taten. Gemeinhin bezeichnet man das Genre der Niedersachsen schlichtweg als „Dark Rock“, obwohl auch diverse Metal Elemente herauszuhören waren (oder vielmehr sind). Und, vielleicht gerade deswegen, flogen Haare und die Stimmung stieg stetig weiter.
Unzucht beim Rockharz Open Air 2017
ost+front
Wie wäre jetzt mit Provokation, entblößten männlichen Unterleibern und NDH? Die Rede kann hier nur von Ost+Front sein. Schon mit einem bekannten und etwas arg fragwürdigen Militärmarsch eröffneten die Berliner ihr Set. Während Nicht-Kenner verwundert über die Performance staunend vor sich hin starten, rastete ein nicht gerade kleiner Teil des Infields völlig aus. Und ein freischwingender Penis auf der Bühne war auch dabei (ein echter wohlgemerkt).
Ost+Front beim Rockharz Open Air 2017
varg
Nach diesem Exkurs ins Skurrile spielte eine ziemliche Größe der deutschsprachigen Metalszene auf. Die Wölfe von Varg, die zum ersten Mal 2010 bei brütender Hitze spielten, betraten die Bühne. Das Infield war jetzt richtig gut gefüllt. Eine perfekt eingespielte Meute ließ kein Stein mehr auf dem Anderen. Man kann von der Band halten was man will, aber der Erfolg gibt den Männern rund um Frontwolf Freki nun mal Recht – sie haben eine positive Entwicklung durchlaufen, die hoffentlich noch lange anhalten wird!
Varg beim Rockharz Open Air 2017
Lord Of The Lost spielte als nächstes auf und sie demonstrierten eindrucksvoll, warum die Hamburger in vielen Magazinen und in diversen Foren enorm viel Aufmerksamkeit bekommen. Die geniale Mischung aus Dark Rock und Metal passt einfach wunderbar zusammen. Auch die Harmonie der Musiker bestach. Nicht nur, dass die Nord Deutschen ihre Instrumente beherrschen, sie leben ihren düsteren Style auf der Bühne zur Gänze aus.
beyond the black
Mit einer gehörigen Schelle Regressivität und geballter Frauen-Power legten Beyond The Black los. Die Symphonic Metaller aus Mannheim ließen durch nichts beirren und spielten mit einer gewaltigen Portion ihre Set runter, aber natürlich nicht sich währenddessen und danach gebührend vor ihren zahllosen Fans zu bedanken. Eins steht fest – nach der Show haben sich die Musiker mehr als nur einen neuen Fan gesichert.
Beyond the Black beim Rockharz Open Air 2017
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