Vom 18. bis 21. September 2024 verwandelte sich Hamburgs legendäre Reeperbahn wieder einmal in das Epizentrum der internationalen Musikszene. Das Reeperbahn Festival, mittlerweile eine feste Institution im Veranstaltungskalender, zog auch in seiner 19. Ausgabe knapp 45.000 Musikfans, Brancheninsider und Künstler aus aller Welt an. Über vier Tage konnte man ein internationales und vielfältiges Angebot aus 800 Programmpunkten, davon 480 Konzerte von 450 Acts aus 35 Nationen sowie 40 Lesungen, Live-Podcasts und Ausstellungen erleben. Für die rund 5.000 Fachbesucher der Branchenplattform hielt das Programm 240 Veranstaltungen bereit, u.a. Networking-Events, Showcases, Award-Shows und Sessions, in denen 400 Sprecher aus 52 Nationen diskutierten. Weitere 130 Punkte umfassten die Programme der Partner-Konferenzen TINCON und re:publica.
Was dieses Festival so besonders macht, ist seine einzigartige Mischung aus aufstrebenden Talenten und etablierten Acts, gepaart mit einer unvergleichlichen Atmosphäre, die die Straßen und Clubs von St. Pauli in einen pulsierenden Klangteppich verwandelt. Unter dem diesjährigen Motto „Let The Music Grow” lag der Fokus der Konferenz mit Künstlicher Intelligenz, der Rettung der Grassroots Kultur, Diversität und Nachhaltigkeit auf den drängendsten aktuellen Problemen der Musikwirtschaft.
Die Eröffnungsshow im Operettenhaus Hamburg wurde von keiner Geringeren als Claudia Roth, der Staatsministerin für Kultur und Medien, mit eröffnet. Mit ihrer leidenschaftlichen Rede gab sie den Startschuss für vier Tage voller musikalischer Entdeckungen und inspirierender Begegnungen.
Ein Höhepunkt des Festivals war die Verleihung der Helga Awards 2024, bei denen die besten Festivals der Saison geehrt wurden. In diesem Jahr ging die begehrte Trophäe unter anderem an das „Summer Breeze Open Air“ als bestes Festival und folgende Gewinner gab es noch: Wohligste Wohlfühloase: Für Hilde Festival, Unerschrockenste Haltung: HASTAM – Just because I am, Grünste Wiese: Orange Blossom Special, Gemischteste Tüte: SNNTG Festival und Feinstes Booking: Tapefabrik. Diese Ehrungen sind ein fester Bestandteil des Reeperbahn Festivals und ziehen jedes Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich.
Musikalisch bot das Festival eine beeindruckende Vielfalt. Zu den herausragenden Performances gehörten Auftritte von Alt-J, die mit ihrer Mischung aus experimentellem Rock und elektronischen Beats das Publikum in der Großen Freiheit 36 begeisterten. Auch die Indie-Pop-Band The Japanese House und der charismatische Singer-Songwriter Sam Fender sorgten für unvergessliche Momente. Ein besonderes Highlight war der Secret-Akt Aki Aggu, der mit seinem energiegeladenen Set und überraschenden Gastauftritten für tosenden Applaus sorgte.
Doch das Reeperbahn Festival ist weit mehr als nur Musik. Die begleitenden Panels und Konferenzen boten tiefgehende Einblicke in aktuelle Themen der Musikindustrie. Besonders die Themen Flinta (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen) und Diversität zogen viele Teilnehmer an und boten eine Plattform für Diskussionen über Gleichstellung und Diversität in der Musikbranche. Diese Panels sind ein wesentlicher Bestandteil des Festivals, da sie den Austausch von Ideen und die Vernetzung innerhalb der Branche fördern.
Die Mischung aus hochkarätigen musikalischen Darbietungen, inspirierenden Diskussionen und der unvergleichlichen Festivalatmosphäre macht das Reeperbahn Festival zu einem einzigartigen Erlebnis. Vier Tage lang war Hamburg das Zentrum der Musik- und Kulturwelt, und die Besucher gingen mit vielen neuen Eindrücken und Entdeckungen nach Hause. Einmal mehr hat das Reeperbahn Festival bewiesen, warum es als eines der bedeutendsten Musikfestivals Europas gilt.