Premiere auf Adrenalin: So war das Heide Park Festival 2024


Heide Park Festival 2024
Am Wochenende vom 31. August bis 1. September 2024 fand zum ersten Mal in Soltau das Heide Park Festival statt. (Bild: Julia Langmaack)

Das brandneue Heide Park Festival 2024 im gleichnamigen Resort in Soltau war ein unvergessliches Erlebnis für Musik- und Adrenalinjunkies gleichermaßen. Stattgefunden hat das Spektakel vom 31. August bis zum 1. September und bot ein einzigartiges Konzept, bei bestem Sommerwetter: Festivaltickets, die nicht nur Zugang zu erstklassiger Musik auf zwei Bühnen – der Main Stage und der Adrenalin Stage – boten, sondern auch die Möglichkeit, alle Parkattraktionen am Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 22 Uhr zu nutzen. Bereits am Freitag öffneten sich die Pforten und Campingplätze des Festivals, so dass Camper und Besucher den ersten Tag als Opening Party erleben konnten.

Samstag

Musikalisch bot das Festival eine aufregende Mischung aus verschiedenen Stilen. Von energiegeladenem EDM und pulsierendem Pop bis hin zu rockigen Gitarrenriffs und Indie-Klängen war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Das Konzept des Heide Park Festivals, Musik und Freizeitpark-Attraktionen zu kombinieren, war ein Erfolg. Mit dem Festivalticket konnten die Besucher die spektakulären Fahrgeschäfte des Parks genießen, darunter die berühmte Holzachterbahn Colossos, die mit ihren rasanten Abfahrten und atemberaubenden Airtime-Momenten für Nervenkitzel sorgte. Ebenfalls ein Highlight war der Dive Coaster Krake, der die Mutigen kopfüber in die Tiefe stürzen ließ, sowie der Flug der Dämonen, Deutschlands erster Wing Coaster, der den Adrenalinspiegel in die Höhe trieb.

Zusätzlich ging das Konzept der Veranstalter auch dahingehend auf, die bestehende, gute Infrastruktur des Parks zu nutzen. Knapp 20.000 Besucher waren an jedem der Tage im Resort unterwegs und konnten die vorhandenen WCs, Entertainments und Stände sowie Essensangebote hervorragend nutzen.

Levent Geiger + ClockClock

Der junge Musiker Levent Geiger, bekannt für seine eingängigen Melodien und gefühlvollen Texte, zeigt uns als erster Künstler an diesem Festivalsamstag eindrucksvoll, warum er als einer der vielversprechendsten Newcomer der deutschen Musikszene gefeiert wird. Mit Hits wie „Bad Days“ und „Lost in You“ zieht er schnell das Publikum in seinen Bann und zeigt, dass er nicht nur im Studio, sondern auch live eine beeindruckende Präsenz hat. Geiger hat sich bereits mehrere Chartplatzierungen und einen New Music Award gesichert, was seine steile Karriere unterstreicht. Mit seiner authentischen Art und musikalischen Vielseitigkeit weiß er ganz klar das Publikum zu begeistern. Das Konzert ist ein Highlight, weil es sowohl musikalisch als auch emotional tief berührt und eine besondere Nähe zwischen Künstler und Fans spürbar macht.

Die zweite „Band“, die wir an diesem Festivalsamstag auf der Mainstage erleben, hat in den letzten Jahren die Musikszene im Sturm erobert und mit ihren Hits die Charts gestürmt. Ihre einzigartige Fusion aus elektronischen Beats, hypnotischen Melodien und eingängigen Texten macht sie zu einer absoluten Sensation. Was ClockClock besonders auszeichnet, ist ihr unverwechselbarer Sound. Sie verstehen es wie kaum eine andere Band, verschiedene Genres zu vereinen und dabei ihren eigenen, unverkennbaren Stil zu kreieren. Ihre Musik ist eine wilde Mischung aus Elektro, Pop und Indie, die einfach jeden mitreißt. Die Bandmitglieder stehen nicht einfach nur auf der Bühne, sie leben ihre Musik. Jeder Song wird mit Leidenschaft und Energie vorgetragen, die das Publikum stetig mitreißt.

Only the Poets + Wincent Weiss

Die vier britischen Musiker  Tommy Longhurst, Andy „Roo“ Burge, Clem Cherry und Marcus Yates – zusammen Only the Poets – stehen zur Nachmittagszeit auf der Mainstage. Diese englische Band zeigt uns ihre einzigartige Fähigkeit, Indie-Rock und Pop-Musik zu schaffen, die nicht nur die Ohren, sondern auch das Herz und die Seele berührt. Die Show beginnt mit einer leisen Melodie, die sich langsam in einen beeindruckenden Klangteppich verwandelt. Die Band zeigt ihre Virtuosität, indem zwischen verschiedenen musikalischen Stimmungen und Genres wechseln. Ihre Songs, geprägt von lyrischer Tiefe und eingängigen Harmonien, können die Zuschauer auf eine poetische Reise durch das Leben und die Liebe mitnehmen. Die Bühnenpräsenz der Band ist ebenso beeindruckend wie ihre musikalische Darbietung, während die Interaktion mit dem Publikum herzlich und einladend ist.

Mit seiner unverwechselbaren Mischung aus gefühlvollen Balladen und eingängigen Pop-Hymnen hat sich Wincent Weiss einen festen Platz in der deutschen Musikszene erobert. Hits wie „Feuerwerk“ und „An Wunder“ sorgen auch bei dieser Show für euphorische Mitsing-Momente, während seine charismatische Bühnenpräsenz das Publikum von Anfang an in seinen Bann zieht. Seit seinem Durchbruch hat Weiss zahlreiche Preise abgeräumt, darunter mehrfach den Echo und den MTV Europe Music Award. Die etwas mehr als einstündige Show ist für Fans des Künstlers aber auch Popmusik-Liebhaber gleichermaßen sehenswert, weil der Musiker nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch durch die intime Atmosphäre und die spürbare Verbindung zwischen Künstler und Fans. Es ist wieder einmal eindeutig, dass Wincent Weiss weit mehr ist als nur ein Radio-Hitlieferant – er ist ein klasse Liveperformer.

Don Diablo + Hardwell + HBz

Aus Holland stammte der folgende DJ und Produzent, bekannt für seine futuristischen Sounds und eingängigen Melodien. Kurz vor dem Tagesfinale spielte Don Diablo eine perfekte Mischung aus seinen größten Hits wie „Cutting Shapes“ und „Survive“. Seine Fähigkeit, das Publikum mitzureißen, war unverkennbar – kaum jemand konnte stillstehen. Erwähnenswert war auch die visuelle Inszenierung seiner Show, die mit futuristischen Animationen und spektakulären Lichteffekten jeden Track zu einem optischen Erlebnis machte. Don Diablo, der als Pionier des Future House gilt und in den DJ Mag Top 100 regelmäßig Spitzenplätze belegt, zeigte einmal mehr, dass er zurecht ganz oben in der EDM-Szene mitmischt. Mit einer energiegeladenen Setlist und seiner charismatischen Bühnenpräsenz sorgte er für eine unvergessliche Show.

Der erste Tag näherte sich dem Ende und dies mit einer Show, die selbst den abgebrühtesten EDM-Fan ins Schwärmen brachte. Die ebenfalls niederländische DJ-Größe Hardwell lieferte seine bekannten, knackigen Drops und eingängigen Melodien ließ die Menge mit Hits wie „Spaceman“ und „Apollo“ hochkochen. Seine Fähigkeit, das Publikum mitzureißen, zeigte sich in jeder Sekunde der energiegeladenen Performance. Besonders beeindruckend war die nahtlose Mischung aus neuen Tracks und gefeierten Klassikern, die Hardwell zu einer Legende der elektronischen Musik gemacht haben. Mit spektakulären Visuals, jeder Menge Pysotechnik und tollem Feuerwerk, dazu und einer Laser- und Lichtshow, die den Himmel über dem Park ja fast ganz Soltau erleuchtete, wurde das Konzert zu einem audiovisuellen Erlebnis der Extraklasse. Hardwell, der bereits mehrfach zum besten DJ der Welt gekürt wurde, bewies einmal mehr, warum er an der Spitze des EDM-Olymps steht.

Für einen fulminanten Abschluss sorgte das Das DJ-Duo HBz aus Deutschland, bekannt für ihre witzigen Remixe und energiegeladenen Basslines. Schnell wurde der Bereich vor der Bühne zu einem pulsierenden Partyparadies. Hits wie „King Kong“ und ihre viralen TikTok-Tracks brachten die Menge zum Tanzen und Mitsingen. Leider verließen doch einige Besucher nach dem Auftritt von Hardwell das Festivalgelände, es wurde daher leerer vor er Bühne, dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Geschickt setzten HBz ihren Mix aus eigenen Produktionen und cleveren Mashups ein und präsentierten eine gut gewählte Setlist. HBz haben sich mit ihren innovativen Sounds und ihrer charismatischen Bühnenpräsenz einen festen Platz in der deutschen EDM-Szene gesichert.

Sonntag

Die Atmosphäre im Heide Park Resort war bereits die ersten beiden Tage elektrisierend. Zwischen den musikalischen Darbietungen sorgten die Attraktionen für den perfekten Adrenalinkick, während der detailreich und grün angelegte Park selbst für Schatten und Erholungspausen sorgten. Beeindruckend war die nächtliche Beleuchtung des Parks, die zusammen mit den Lichtshows auf den Bühnen für eine magische Stimmung sorgte.

Das Heide Park Festival hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Kombination aus Musikfestival und Freizeitpark eine unschlagbare Formel für Spass und Unterhaltung ist. Die Besucher konnten am Tag und in der Nacht ihre Lieblingsrides genießen und nebenbei auch noch gut gelaunt bei Live-Musik abfeiern – ein Konzept, das hoffentlich im nächsten Jahr wiederholt wird, vielleicht am besten noch mit ein paar Anpassungen hier und da, z.B. um die Laufwege etwas zu verkürzen oder das Preisgefüge der Tickets noch einmal zu Überdenken, aber vor allem wünschen wir noch mehr Glück an den Veranstaltungstagen selbst, dass gebuchte Künstler auch wirklich auftreten können.

OMAR RUDBERG

In der knalligen Nachmittagssonne erhitze Omar Rudberg die Gemüter der Besucher vor der Mainstage mit einer Performance, die Fans und Musikliebhaber gleichermaßen begeisterte. Bekannt aus der Netflix-Serie „Young Royals“, präsentierte der schwedisch-venezolanische Künstler zum ersten Mal seine Musik auf einem internationalen Festival. Seine Mischung aus Pop und Latin-Elementen, unterstützt von seiner charismatischen Ausstrahlung, brachte das Publikum zum Ausflippen. Besonders auffällig war die große Anzahl junger Mädchen, die extra von weit her angereist waren, um ihr Idol endlich einmal live zu sehen. Mit Hits wie „It Takes a Fool to Remain Sane“ und „Yo dije ouff“ bewies Omar, dass er nicht nur ein Talent vor der Kamera, sondern auch auf der Bühne ist. Die emotionale Tiefe seiner Songs und seine authentische Bühnenpräsenz machten das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ein Highlight des Festivals, das zeigt, dass Omar Rudberg nicht nur ein Serienstar, sondern auch ein ernstzunehmender Musiker ist.

Vanessa Mai + Leony

Die darauf folgende Künstlerin Vanessa Mai wurde von tausenden Zuschauern herzlich empfangen, denn wer hier jetzt vor der Main Stage war, konnte sich auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle freuen. Vom ersten Moment an enstand eine ganz besondere Verbindung zwischen der Schlagersängerin und ihren Fans. Für all die kleinen Besucher macht es Vanessa direkt möglich, dass diese ganz nach vorne kommen können, um so besser die Show sehen zu können – und versprach, sie dürfen nach dem Konzert auch als Erste zur Autogrammstunde kommen. Man sah, der Schlager steht auch beim jungen Publikum wieder ganz hoch im Kurs. Die Künstlerin landete im Jahr 2015 mit dem Song „Wolke 7“ ihren ersten Hit, mit den beiden jüngsten Alben „Matrix“ (VÖ 2024) und „Hotel Tropicana“ (VÖ 2024) hat sie es sogar bis an die Chartspitze geschafft. In der Jury des Fernseh-Castingformats „Deutschland sucht den Superstar“ und der beliebten RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ wirkte sie ebenfalls schon und wurde so einem noch breiteren Publikum bekannt. Ob als Akustik-Versionen oder flotte Popnummern, die Hits von Vanessa Mai sorgten für gute Laune und lautstarkes Mitsingen und die Sängerin bewies auf sympathische Art und in enger Interaktion mit dem Publikum, dass sie es richtig drauf hat. Eine musikalisch perfekte Mischung mit ihren beliebten Hits und Klassikern.

Das 26-jährige Deutsch-Pop-Sternchen Leony geht als Nächste an den Start. Mit dem Song „Raindrops“ ist sie 2021 auf Platz eins der deutschen Charts gelandet. Mit 14 Jahren hat Leony begonnen, Coverversionen ihrer Lieblingslieder bei YouTube einzustellen, gemeinsam mit zwei Freunden. Schnell erlangen die Videos Aufmerksamkeit. Sie und ihre Band werden dadurch von der Castingshow „Rising Star“ angeschrieben und am Ende gewinnen sie die Show. Mittlerweile ist die Sängerin aus Bayern als erfolgreiche Solokünstlerin unterwegs, was sie auf der Heide Parl-Bühne sympathisch und professionell unter Beweis stellt. Ihre Hits wie „Faded Love“ oder „Remedy“ haben Gute-Laune-Potential und dazu passt die markante Stimme und die unwiderstehlichen Melodien. Eine Show, die zeigt, dass Leony nicht nur im Studio, sondern auch live eine absolute Wucht ist.

Zara Larsson + Younotus

Die Mainstage gehörte als nächstes der 26-jährigen, schwedischen Popsängerin Zara Larsson. Das nagelneue Album „Venus“ aus diesem Jahr sowie die drei Vorgängerwerke bilden die perfekte Grundlage für eine lebendige Live-Performance, die eindrucksvolle unter Beweis stellt, warum Zara Larsson zu den Top-Künstlerinnen der aktuellen Popmusik-Szene zählt. Mit ihrer markanten Stimme und ihrer Charisma verleiht sie den Songs eine neue Dimension, die allesamt von eingängigen Melodien und tiefgehenden Texten geprägt sind. Während der Show zeigt Zara Larsson ihre Vielseitigkeit, indem sie zwischen kraftvollen Uptempo-Tracks und gefühlvollen Balladen wechselt. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, die emotionale Intensität ihrer Studioaufnahmen auch auf der Bühne einzufangen. Ihre aufrichtige Hingabe an die Musik und ihre unglaubliche Stimmkontrolle tragen dazu bei, dass jede Note und jeder Text genau richtig ankommt. Kreativ gestaltete Bühnenelemente, Lichteffekte und Projektionen sowie die Choreographie mit den Background-Tänzern/innen schaffen eine dynamische Atmosphäre, die perfekt zur Stimmung der Songs und und dem Konzept des Heide Park Festivals passt.

Das Berliner Duo Younotus, bekannt für ihre eingängigen Deep House Tracks und melodischen Beats, lieferte eine perfekte Mischung aus ihren größten Hits wie „Narcotic“ und „Samba“. Ihre Musik zeichnete sich durch tanzbare Rhythmen und eingängige Melodien aus, die sofort ins Ohr gingen und zum Mitsingen animierten. Besonders beeindruckend war die Bühnenpräsenz und die Fähigkeit, das Publikum mit Energie und Spielfreude mitzureißen. Samt spektakulärer Lichtshow sorgten Younotus für ein unvergessliches Konzerterlebnis. Das Duo, das bereits mehrfach in den Charts vertreten war, bewies einmal mehr, warum sie zu den gefragtesten Acts der deutschen EDM-Szene gehören.

VIZE

Annächster Stelle sprang DJ-Liebling VIZE kurzfristig für The Chainsmokers auf der Mainstage des Heide Park Festivals ein und lieferte eine Show ab, die das Publikum zwar nicht gänzlich, aber immerhin ein wenig trösten konnte. Bekannt für seine knackigen Slap House Beats und viralen Hits wie „Stars“ und „Never Let Me Down“, brachte der deutsche DJ die Menge mit seiner energiegeladenen Performance zum Beben. Die tanzbaren Rhythmen und eingängigen Melodien von VIZE sorgten dafür, dass keiner stillstehen konnte. Besonders beeindruckend war seine Fähigkeit, das Publikum trotz des kurzfristigen Wechsels sofort in seinen Bann zu ziehen. Mit einer spektakulären Lichtshow und perfekt abgestimmten Visuals wurde sein Auftritt zu einem echten Highlight des Festivals. VIZE hat sich mit seinen chartstürmenden Tracks und Remix-Erfolgen einen festen Platz in der EDM-Szene gesichert und bewies auch live, warum er zu den gefragtesten DJs der Welt gehört. Schade, dass der viel erwartete Hauptact nicht auftreten konnte, VIZE war aber dennoch ein würdiger Spontan-Ersatz, der die Erwartungen erfüllen konnte.