Metal Air Uelzen 2025 – Schweiß, Sonne, Stahl – ein Festival, das brennt


Metal Air Uelzen 2025
Am Samstag, den 21. Juni 2025 ging das Metal Air Uelzen an den Start. (Bild: Rüdiger Knuth)

Am Samstag, den 21. Juni 2025 verwandelte sich Uelzen in ein wahres Metal-Heiligtum: trockene, schweißerfüllte Luft und sommerlich-heiße Temperaturen, prall gefüllte Flächen auf dem Albrecht Thaer Gelände und ein Line-up, das vom frühen Nachmittag bis tief in den Abend für ordentlich Druck sorgte. Atmosphäre pur: vom ersten Akkord bis zum letzten Schrei zeigt das 1-Tages-Festival, dass „Metal im Norden“ mehr ist als nur ein Klischee. Und 5.000 Besucher waren dafür der klare Beweis.

Als Opener setzten Stahlmann den ersten Höhepunkt. Die Münchner verschmelzen harten Metal mit treibenden Synthies – und genau das passte perfekt zur Hitze und zum Auftakt. Frontmann Martin „Mart“ Soer führte die Band souverän ans Mikro, flankiert von Gitarrist Dirk “Tatak” Kehrein, Bassist Georg Lamprecht sowie Schlagzeuger Franz “Frank” Liedtke. Hits wie “Stahlwittchen” und “Tanzmaschine” ließen gleich die Körper vibrieren und luden zum Tanzen ein. Die Show war kurzweilig, mit Lichtinstallationen gespickt – ein gelungener Appetizer für’s Festival.

Gothminister

Weiter ging’s mit Gothminister aus Norwegen – düster, theatralisch, packend. Mit Sänger Bjørn Alexander Brem (Mastermind des Ganzen), flankiert von Gitarrist Geir Bratland und dem rhythmischen Duo der Bass-Schlagzeug-Fraktion, kreierte Gothminister eine fesselnde Dark-Performance. Songs wie “Gothic Queen” und “Darkside” boten tiefe Bässe und treibende Beats. Die Fans dankten es mit schwarzen Kutten, viel Haarwellen und dem typischen Headbanger-Wackeln – Gothic-Rock at its best!

megaherz

Danach wurde es handfest: Megaherz, seit den frühen 2000ern Deutsche‑Härte‑Rebellen. Die Band um Frontmann Alexx Wesselsky (auch bekannt von Eisbrecher), Gitarrist Christoph „Demon“ Klinke, Bassist Wenz, Schlagzeuger Jürgen „Cef“ Jäger und Keyboarder Pimmel sorgte für messerscharfe Beats. Der Track “Himmelfahrt” knallte härter als jeder Sonnenbrand, auch Klassiker wie “Jagdzeit” brachte alle zum Mitsingen. Der Mix aus Metal, Industrial und elektronischen Elementen war live ein Brett – ordentlich gerollt, nicht niveaumäßig, aber mit voller Fahrt Richtung Bühne.

Doro

Dann der glorreiche Auftritt von Doro, seit den 1980ern unangefochtener Star. Ihre Liveband feierte mit ihr ein Ganzkörper-Metal-Abenteuer. Klassiker wie “All We Are” und “Für Immer” hallten durch die Menge. Doro steckte voller Energie, machte Gänsehaut-Pausen, pogte lächelnd in der vordersten Reihe – sympathisch, authentisch und mitfiebernd. Diese Kombination aus Stadion-Rock-Legende und echter Publikumsnähe war der emotionale Höhepunkt des Abends.

Till Lindemann

Den krönenden Abschluss besorgte Till Lindemann, erstmals solo auf dem Metal Air Uelzen – und er zeigte, warum seine Stimme ein globales Phänomen ist. Mit seiner Band, exzellent vernetzt in die industrielle Welt von Drum-Kicks und düsterem Groove, präsentierte er Solo-Tracks wie “Zunge” und “Alle Tage ist kein Sonntag”, begleitet von beklemmender Theatralik, minimalistischem Lichtdesign und seiner unverkennbaren Bühnenpräsenz. Die Show war ähnlich intensiv wie Rammsteins Stadienauftritte, aber persönlicher und intimer – pure Magie in sommerlicher Nacht.

Von der ersten Note bis zum letzten „Nacht, Uelzen!“ strahlte die Crowd – face painted, schweißüberströmt, im Takt der Musik. Jeder Act hat seine musikalische Nische – ob synthetisch‑industrial, düster‑gothic, hart‑deutsch, sympathisch‑rockig oder theatralisch‑intensiv. Genau diese Vielfalt verlieh dem Festival ein rundes Gesamtpaket. Die brütende Hitze fühlte sich fast wie Teil der Show an – ein Outdoor-Metal-Sommer, wie man ihn sich wünscht. Das Metal Air Uelzen 2025 machte eindrucksvoll klar: Metal ist und bleibt eine große Familie – von Stahlmanns Tanzmaschine über Lindemanns Jungschar bis zur Metalqueen selbst. Jeder Auftritt ein Erlebnis, jeder Sound ein Statement. Die Mischung aus Hitze, Härte und Herz ließ niemanden kalt – wir sind sicher: Wer jetzt nicht dabei war, verpasst was!