Hurricane Festival 2015 – Tag 3: Das ging ab am Sonntag


Hurricane Festival 2015
(Bild: stagr)

Und schon ist es Sonntag, der dritte Tag des Hurricane Festivals. Noch einmal mit perfektem Festival-Wetter startet die letzte Runde. Mit Jupiter Jones und Milky Chance am Nachmittag steuert das Festivals auf die abendlichen Höhepunkten zu, mit Noel Gallagher, Florene + The Machine und Nachzügler Casper, der mit exklusivem DJ-Seit auftritt. Auch Special Guest K.I.Z wird für beste Stimmung sorgen. Der Tag verspricht also direkt viele schöne Gänsehaut-Momente. 

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Bildergalerie: Da kommt FESTIVAL-FEELING auf

JUPITER JONES

Wenn eine Band mit neuem Sänger durchstartet, ist es eine große Herausforderung den Erwartungen der Fans aber vor allem auch den Eigenen gerecht zu werden. Jupiter Jones haben das perfekt geschafft. Seit knapp einem Jahr, nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Nicholas Müller, rockt nun „der Neue“ Sven Lauer die deutschen Bühnen. Ihren Durchbruch hatten Jupiter Jones 2011 mit ihrem Hit „Still“. Damals waren sie 52 Wochen lang in den Deutschen Singlecharts vertreten. Aber wer die Band aus der Eifel kennt, weiß dass ihre Musik mal soft, aber auch laut und punkiger Sound ist. Es ist noch früh am nachmittag, aber vor der Red Stage ist es bei ordentlich voll. Auf der Bühne wird gewirbelt, gesprungen und der Kontakt zu den ersten Fanreihen gesucht. Man spürt einfach, dass die vier Musiker Spaß haben und da überträgt sich auch auf die tanzenden Zuschauer.

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Jupiter Jones – Setlist

1. Hey! Menetekel
2. Kopf hoch & Arsch in den Sattel
3. Das Jahr in dem ich schlief
4. Die Landung
5. Wir sind ja schliesslich nicht Metallica
6. Rennen + Stolpern
7. Still
8. Forrest (neuer Song)
9. Denn sie wissen, was sie tun
10. Weitergehen (Für die Jungs, vom Balkon, auf die Straße)
11. Immer Für Immer

MILKY CHANCE

Aus Kassel kommen die beiden „Frischlinge“ der Musikszene Milky Chance. Das Duo, bestehend aus Clemens Rehbein und Philipp Dausch, ist mit Singles wie „Down By The River“ oder „Stolen Dance“ weltweit erfolgreich. Sie sind einfach Musiker durch und durch und schreiben ihre Songs selbst – ihr Konzept: weniger ist mehr. Betritt Gitarrist Rehbein mit den wilden Haaren die Bühne, ist man sofort im Bann seiner konzentriert-wirbelnden Finger. Mit geschlossenen Augen besinnt er sich ganz auf die Musik. Und die Fans genießen mit. Partner Dausch mit roter Wollmütze, ist Profi an den Drums und macht den DJ, einfach ein Allround-Talent.

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DAETH CAB FOR CUTIE

Death Cab For Cutie sind eine Band mit eigenem Stil, mit Ecken und Kanten. Im vergangenen Jahr verließ Gründungsmitglied und Gitarrist Chris Walla die Gruppe. Aber das ist kaum wahrnehmbar. Zwei neue Musiker ersetzen ihn und ermöglichen mit dem Kerntrio so eine größer musikalische Dichte. Die Band hat ein tolles Gespür für gute Melodien. Das zeigt sich vor allem beim Depeche Mode-ähnlichen Song «Black Sun». Frontmann Ben Gibbard (mit Sonnenbrille) singt lässig seine Texte und die restlichen Bühnenmitglieder rocken über die Bühne.

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Death Cab for Cutie – Setlist

1. The New Year
2. Crooked Teeth
3. Doors Unlocked and Open
4. The Ghosts of Beverly Drive
5. Black Sun
6. Little Wanderer
7. I Will Possess Your Heart
8. You Are a Tourist
9. Cath…
10. Soul Meets Body
11. Transatlanticism

OLLI SCHULZ

Riesiger Andrang vor der Red Stage bei Olli Schulz. Der Entertainer ist beliebt und bekannt aus dem TV aus Circus Halli Galli und aus seiner Radio-Show mit Jan Böhmermann. Zwischen poppiger handgemachter Musik baut Olli immer wieder unterhaltsame Geschichten ins Set ein. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, Ikonen wie U2 charmant zu covern. Und da parallel auf der Blue Stage Noel Gallagher spielt, gibt er auch eine Parodie von Wonderwall zum Besten. Oben drauf fliegt Konfetti durch die Menge und die Stimmung ist einfach ausgelassen.

Bildergalerie: So war OLLI SCHULZ live

NOEL GALLAGHER’s HIGH FILYING BIRDS

Noel Gallagher ist nicht wirklich als großer Entertainer auf der Bühne bekannt. Nur ein kurzes „Thank You“ zwischen den Songs schenkt er uns. Dafür verlässt sich der Engländer einfach auf sein musikalische Können. Es gibt einige Stücke aus seinem neu erschienenen Solo-Albums „Chasing Yesterday“ zu hören. Doch auch die Zeit von Oasis kommt mit verschiedenen Cover-Versionen immer wider durch. Er ist ein straighter Typ in Lederjacke und völlig mit seiner Gitarre verschmolzen. So wirkt Gallagher stets etwas abwesend. Natürlich gibt es „Don’t Look Back In Anger“ zum Abschluss und entlockt dem eher zurückhaltenden Publikum endlich einen Chorus.

Bildergalerie: So waren NOEL GALLAGHER’S HIGH FLYING BIRDS live

1. Everybody’s on the Run
2. Lock All the Doors
3. In the Heat of the Moment
4. Riverman
5. You Know We Can’t Go Back
6. Dream On
7. The Mexican
8. If I Had a Gun…
9. Digsy’s Dinner (Oasis Cover)
10. The Masterplan (Oasis Cover)
11. AKA… What a Life!
12. Don’t Look Back in Anger (Oasis Cover)

OF MONSTERS AND MEN

One-Hit-Wonder? Fehlanzeige. Auch wenn fast jeder (nur) ihren Ohrwurm „Little Talks“ trällern kann. Und seit jenem Hit ist die Folk-Band weltweit bekannt. Erst im Juni erschien jüngst ihr aktuelles Album „Beneath The Ski“ von dem es natürlich einige Songs auch auf die Ohren gibt. Das isländische Sextett spielt mit guter Laune und gleichzeitig viel Gefühl. Der Ursprung der Band liegt in der Songwriterin, Gitarristin und Sängerin Nanna Bryndís Hilmarsdóttir, die mit schwarzem Cape und dunkler Sonnenbrille gefühlvoll ins Mirko singt. Im November gehen Of Monsters and Men auf große Europatour und machen sogar für vier Konzerte Station in Deutschland und Österreich.

Bildergalerie: So waren OF MONSTERS AND MEN live

Of Monsters and Men – Setlist

1. Crystals
2. Human
3. King and Lionheart
4. Empire
5. I of the Storm
6. We Sink
7. Dirty Paws
8. Mountain Sound
9. Black Water
10. Hunger
11. Wolves Without Teeth
12. Lakehouse
13. Little Talks
14. Six Weeks

MADSEN

Dieser Slot gehörte ursprünglich Ben Howard. Leider musste dieser krankheitsbedingt absagen und so konnten Madsen als Co-Headliner nachrücken. Für diese Ehre opferte die Band dann mal schnell ihre gekauften AC/DC-Tickets, den parallel spielen die Ur-Rocker in Hannover auf dem Messegelände. Madsen sind einfach eine richtige Live-Band, sie sprudeln nur so über vor Energie und Spielfreude, das konnte man den Jungs jedenfalls ansehen. 75 Minuten gibt es musikalische Unterhaltung mit flotten Sprüchen kombiniert und zwei Songs vom kommenden neuen Album sind auch untergemischt.

Bildergalerie: So war MADSEN live

Madsen – Setlist

1. Du schreibst Geschichte
2. Vielleicht
3. Wo es beginnt
4. Mit dem Moped nach Madrid
5. Küss mich
6. Mein Herz bleibt hier
7. Die Perfektion
8. Kein Mann für eine Nacht
9. Smells Like Teen Spirit (Nirvana Cover)
10. Sirenen
11. Im Dunkeln
12. Love is a Killer
13. Nachtbaden
14. Lass die Musik an

ARONCHUPA

Elektro-Pop aus Schweden vom Feinsten. Der Musikproduzent ist aktuell mit seinem Hit „I’m an Albatraoz“ in allen Diskotheken zu hören. Im Zelt, der White Stage ist es so voll, das auch davor die Fans warten und zu den flotten Beats tanzen. Und der Bass? Den gibt’s lautstark für alle Festival-Besucher über das Gelände verteilt. Newcomer Aron Ekberg, wie er eigentlich heißt, ist momentan ein echter Überflieger und erntet Preise und Erfolge. Und beim Hurricane begeistert er die Mengen.

Bildergalerie: So war ARONCHUPA live

PAUL KALKBRENNER

Berlin, Techno und legendäre Clubs. Wenn man Paul Kalkbrenner hört und sieht, bringt er diese Szene direkt mit auf die Bühne. Und er ist nicht einfach nur „DJ“, er sieht sich lieber als Live-Act, der nicht einfach nur tolle Übergange zwischen fertigen Songs schafft. Stattdessen mixt er seine eigenen Werke direkt auf der Bühne immer wieder neu. Und dieses authentische mögen die Fans. Zu den harten Beats und fetten Bässen wir jedenfalls ordentlich getanzt. Auch hier ist weniger mehr, der 38-jährige schickt zwar Nebelschwaden über die Stage, ansonsten sieht man aber lediglich ihn selbst erhöht am Mischpult. Aber das reicht ja eigentlich auch aus.

Bildergalerie: So war PAUL KALKBRENNER live

FLORENCE + THE MACHINE

Parallel spielen Paul Kalkbrenner auf der Blue, Casper auf der Red Stage. Wenn das kein Duell ist? Aber Frontfrau Florence Welsh nimmt es spielerisch und vor allem leicht. Man kann wirklich sagen, das Beste kam hier mit zum Schluss. Die Engländer Florence + The Machine sind als Headliner ein mitreißender Act. Viele Klassiker, ab auch ihr neues Album „How Big, How Blue, How Beautiful“ hat sie mit im Gepäck. Die Stimmung ist wie verzaubert, jeder schwingt einfach so mit. Im weißen Dress der 70er Jahre weht Florence engelsgleich über die Bühne. Wie von ihren eigenen Worten in Ekstase versetzt tanzt und singt sie. Dass Florence dann auch noch direkten Kontakt beim Stagediven zu den Fans sucht, ihnen die Hände gibt und alle mit ihrer offenen leichten beschwingten Art ansteckt, ist für viele ein Traum. Niemand mag es wirklich glauben, als sich die Bühne und die Monitore der Green Stage verdunkeln und  das Hurricane Festival 2015 damit zu Ende geht.

Bildergalerie: So war FLORENCE + THE MACHINE live

Florence + The Machine – Setlist

1. What the Water Gave Me
2. Ship to Wreck
3. Shake It Out
4. Bird Song Intro
5. Rabbit Heart (Raise It Up)
6. Sweet Nothing (Calvin Harris Cover)
7. All This and Heaven Too
8. Delilah
9. How Big How Blue How Beautiful
10. Queen of Peace
11. What Kind of Man
12. Drumming Song
13. Spectrum
14. You’ve Got the Love (The Source Cover)
15. Dog Days Are Over
16. Kiss With a Fist

CASPER

Statt mit seiner Begleitband steht Casper dieses Mal mit DJ auf der Bühne. Ob er deswegen (nur) auf der Red Stage spielt? Logisch, dass der Bereich vor der Bühne schon vor Konzertbeginn aus allen Nähten platzt. „Ich will eure Hände sehen und ihr sollt springen“, so  geht der Rapper Casper gleich in die Vollen, er weiß, das funktioniert. Mit bürgerlichen Namen heißt er Benjamin Griffey und er wirbelt nur so durch seine Songs. „Ihr könntet auch bei Florence + The Machine sein, aber dass ihr hier bei mir seid, bedeutet mir viel!“ stellt er klar. Ein wenig gerührt ist er natürlich auch. Der Wort-Akrobat zeigt einmal mehr, dass er mit seinem Rap die Zuhörer bewegt und dem Slot als Abschluss-Act des Hurricane Festivals alle Ehre macht.

Bildergalerie: So war CASPER live