Das Hellfest Open Air 2024 in Clisson ist mit den letzten beiden Festivaltagen fast vorüber – doch das ultimative Mekka für Metal-Fans, das vom 27. bis 30. Juni die wildesten Träume wahr werden lässt, hat noch einiges in petto. Mit einem Line-Up, das nun noch Highlights wie die Foo Fighters, Metallica, Corey Taylor oder Dimmu Borgir bietet, hat das Festival eine geballte Ladung an Headbanging, Moshpits und schreienden Gitarrenriffs parat. Die beeindruckende Mischung aus verschiedenen Metal-Subgenres und die gigantische Bühnenproduktion machen das Event über alle Tage zu einem visuell und akustisch spektakulären Erlebnis. Auch die unnachahmliche Atmosphäre, geprägt von der Leidenschaft der Fans, aber vor allem der liebevollen Gestaltung des Festivalgeländes, lässt keine Wünsche offen. Kurz gesagt: Das Hellfest 2024 ist ein höllisch gutes Erlebnis, das die Messlatte für alle zukünftigen Metal-Festivals verdammt hoch legt.
Samstag
Wir starten in den Tag auf der Valley Bühne mit Brutus. Die belgische Band um die Frontfrau Stefanie Mannaerts, die an den Drums sitzt, fasziniert nicht zuletzt durch den glasklaren Gesang auf den progressive Rock Stil. Seit ca. 10 Jahren spielen sie sich durch die Klubs und großen Bühnen der Welt. Übrigens – in diesem Jahr auch in Wacken!
Die französische Band 8 Grad 6 Crew lässt in der Warzone mit ihrem als Skinheadreggae/Ska bezeichneten Stil keinen Zuhörer mehr bewegungslos. Zu ihrem Offbeat kann kein Mensch stillstehen!
Kvelertak nehmen im Valley die Crowd in den Würgegriff (Kvelertak auf Norwegisch). Mittlerweile gut etabliert (sie tourten 2017/18 als support mit Metallica), liefern sie ein wirklich engagiertes Set ihres von den Veranstaltern genannten Black ´n´ Roll. Was wir bedauern: seit dem Ausstieg von Frontmann Erlend Hjelvik gibt es die Eule nicht mehr…
Chelsea Wolfe hat eine treue Fangemeinde, denn der Platz vor der Valley Bühne ist gut gefüllt. Die Kalifornierin fasziniert mit hochemotionaler und stimmlich grandioser Performance ihres Dark Folk.
Auf der Temple Bühne setzen Skylad mit Folk Metal einen Kontrapunkt. Die kraftvollen Metalklänge kombiniert mit folkloristischen Melodien reißen mit. Das Zelt kocht!
Leider setzt nun ein Wolkenbruch ein und wir verlassen wie viele andere Festivalbesucher das Gelände.
Sonntag
Die Jungs von High on fire mit Matt Pike am Mikrofon sind für die „Frühaufsteher“ (12:25 Uhr) auf der Mainstage 1 an diesem letzten Festivaltag ein gelungener Grund, aufzustehen. Mit ihrem Stonermetal blasen sie beherzt den Kater der letzten Nacht hinweg.
Die britischen Nova Twins Amy Love und Georgia South, deren Stil Paul Lester von The Guardian als „basslastigen Krach mit jähzornigem Gesang“ beschrieb, nennen sie selbst „Urban Punk“. Egal wie man das nennt, es rockt auf der Mainstage 1 gewaltig!
Die Blues Pills aus Örebro/Schweden sind seit 2011 als Band unterwegs. Der relativ harte Bluesrock begeistert auf der Mainstage 1 nicht zuletzt wegen der unfassbaren Stimme von Frontfrau Elin Larsson.
Frank Carter & The Rattlesnakes sind seit vor 10 Jahren gestartet um den Punk weiterzutragen. Zu recht wird Frank Carter als das enfant terrible des Punk bezeichnet. Kein Klub, keine Festivalbühne mehr in Europa kommt ohne diesen Derwisch aus, der in absoluter Selbstaufopferung jede Crowd zum durchdrehen bringt. Schon im zweiten Song springt er von der Mainstage 2 in die Menge, organisiert die Circle Pit und gibt ein wunderbares Konzert. Möge ihm diese Energie lange erhalten bleiben!
Bass und Drums. Thats it! Ebenfalls 10 Jahre sind Mike Kerr und Ben Thatcher als Duo unterwegs. Unfassbar, was die beiden Briten von Royal Blood mit ihrem Garage/Bluesrock an Druck erzeugen. Rock ´n roll can never die! Mit einem charmanten Foo Fighters Konzert besiegen wir den Festivalendblues und können jedem Rockfan nur empfehlen: 1x im Leben sollte man mindestens auf dem Hellfest gewesen sein!