Am mittleren Augustwochenende fand die 22. Ausgabe vom Highfield Festival statt und dazu pilgerten 30.000 Festivalfans an den idyllischen Störmthaler See bei Größpösna nahe Leipzig. Bei dem bisherigen Sommerverlauf lag es nahe, dass sich die Temperaturen bei angenehmen 25° C einpendelten und somit für makelloses Festivalwetter sorgten. Darüber war die Freude bei den angereisten Besuchern natürlich groß. Wie in den Jahren zuvor hatte Veranstalter FKP Scorpio sich jede Menge nationale und internationale Künstler auf das diesjährige Line-up geschrieben, an dessen Spitze neben Thirty Seconds to Mars, Steve Aoki, Cro, SDP und Annenmaykantereit noch viele weitere Top-Acts standen.
FREITAG BEIM HIGHFIELD FESTIVAL 2019
Bereits der Freitag beim Highfield Festival 2019 lockte mit einem fantastischen, musikalischen Programm. Jan Delay & Disco No. 1 , Cro, Feine Sahne Fischfilet und Von wegen Lisbeth bespielten Freitagabend die zwei Bühnen, die Green und Blue Stage. Das perfekte Festivalwetter spiegelte sich vor allem in der Laune der Festivalbesucher wieder, die Menge feierte und freute sich auf die Headliner des ersten Abends. Da sich die zwei Bühnen beim Highfield Festival immer ganz gut abstimmten, was den zeitlichen Ablauf anging, war es jedem Zuschauer möglich, alle Künstler des Tages auch zu sehen – vielleicht nicht immer komplett, aber man musste eigentlich auf keine Show verzichten.
Nachdem die Festivalbesucher zu allererst bei Pennywise gefeiert hatten, ging es mit der schwedischen Band Royal Republic nicht weniger feierwütig weiter. Die Band um Adam Grahn heizte das Publikum noch mal so richtig an, mittlerweile stand hier niemand mehr still. In der wunderschönen Abenddämmerung machte die Show gleich noch mehr Spass. Danach war es knapp 21:00 Uhr, die Sonne war untergegangen und es wurde Zeit für Von wegen Lisbeth. Der Bereich vor der Blue Stage war gut gefüllt und das Publikum gespannt, welche Überraschungen die fünf Jungs dieses Mal dabei haben würden. Mit ihrem Indie Rock und den vielen Ohrwurm-Melodien, sowie den vielen unterschiedlichen Instrumenten, tanzten die Musiker auf der Bühne genau wie auch die Menge, ausgelassen zu den Songs der Berliner.
Wer beim dritten Song schon das Bananaboot ins Publikum schmeißt, konnte nur Feine Sahne Fischfilet heißen und richtig gute Laune versprühen. Jan “Monchi” Grokow und die Band zeigten sich als eingespieltes Team, wie es eine Band in ihrem Kaliber braucht. Ihre punkige Rock-Mischung , sowie die Vorträge von ehrlichen und klugen Geschichten, kamen bei dem Publikum ziemlich gut an. Cro durfte danach an einem so perfekten, lauen Sommerabend natürlich nicht fehlen. Der Musiker, der seit 2012 mit seiner Pandamaske den Deutschrap maßgeblich veränderte, sorgte auch dieses Mal dafür, dass die Besucher ab Sekunde eins des erstens Songs laut mitsangen und tanzten. Die Mischung aus alten und neuen Songs, vor allem aber seinem wohl persönlichsten Album „Tru“, nahmen die Zuschauer begeistert auf.
Highlight des ersten Festivalabends waren Jan Delay & seine Disco No. 1. Der Hamburger und seine Band, sowie der begleitende Chor, wussten ganz genau, wie sie das Publikum innerhalb von Sekunden zum Feiern bringen konnten. Da brauchte es auch gar nicht viel Mühe, die ausgesprochen gute Laune und dazu einzigartige Stimme von Jan Delay reichten vollkommen. Die gewohnt glamouröse Abriss-Manier des Hamburgers gepaart mit rockigen Elementen und dem Herz am richtigen Fleck, ließen nun wirklich niemanden mehr stillstehen. Der Freitagabend beim Highfield Festival 2019 war ein mehr als gelungener Start in das gesamte Festivalwochenende. Einzig die wirklich großen Steine, die auf dem gesamten Festivalgelände verteilt waren, sorgten hier und da für eine leichte Stolperfalle – aber das hat am End niemanden vom Feiern abgehalten.
Highfield Festival 2020: Ticket + Infos
Danke für den Text: Lara Schwenzer
Samstag BEIM HIGHFIELD FESTIVAL 2019
Das Tages-Line-up vom Samstag führten Thirty Seconds to Mars, SDP und Annenmaykantereit an. Die Festivalbesucher durften sich somit auf einen ziemlich guten Abend freuen, dafür war definitiv gesorgt. Wer nicht den ganzen Tag auf die ganz großen Stars warten wollte, konnte sich bei bestem Wetter am nahegelegenen See ausruhen, dort baden oder an dem ein oder anderen Aktions-Programm teilnehmen. Alle Musikbegeisterten konnten sich aber bereits ab Nachmittag auf den bevorstehenden Abend einstimmen. Wer dabei jede Menge Spass haben wollte, war bei den Orsons natürlich mehr als gut aufgehoben. Da es den Jungs nicht darum geht im Deutschrap die dicksten Eier zu beweisen, sondern sie viel lieber mit Coolness und Kreativität herausstechen, gab es auf jeden Fall was zu lachen, Zeit zum Tanzen und Feiern.
Mit ziemlich guter Laune ging es dann weiter zu Trettmann. Das Trettmann vom Alter her nicht in der gleichen Kategorie wie seine deutschen Kollegen mitspielt, tut seinen Songs und dem Lyrics keinen Schaden. Viel mehr sorgten seine Lebenserfahrung und Geschichten dafür, dass kaum jemand das Publikum so gut versteht, wie er. Deepe Songs, die zugleich gute Laune versprühten waren bei diesem Auftritt also an der Tagesordnung.
Die Blue Stage war später gerappelt voll, es passte kaum noch jemand auf das Gelände vor der Bühne und das Publikum wartet euphorisch auf Bonez MC und RAF Camora. Was die zwei Herren in den letzten Jahren im Deutschrap für einen „Run“ ausgelöst haben, glaubt man kaum. Und so starteten die beiden vor tausenden Fans von Anfang an mit Vollgas und “500PS” in ihre Liveshow. Die geballte Ladung an guter Laune, Lust auf’s Feiern und einfach eine geile Zeit haben, zog sich durch die komplette Show. Es gab kaum einen Song, den die Festivalbesucher nicht mit Leib und Seele komplett mitsangen.
Wer statt „Palmen aus Plastik“ lieber „Pochahontas“ mochte, konnte sich am darauf folgenden Kontrastprogramm erfreuen und war an diesem Abend och bei Annenmaykantereit bestens aufgehoben. Die Jungs begeisterten mit ihrer allseits bekannten Musik das Publikum. Vor allem die markante Stimme von Henning May, ließ das ein oder andere Herz höher schlagen, wenn er so romantisch über die Liebe sang.
Um das Rund-um-Sorglos Paket auf einem Festival komplett zu machen, durfte eine Show von SDP natürlich auch nicht fehlen. Die beiden Berliner Jungs, Vincent und Dag, wussten ganz genau, wie sie auch den allerletzten Festivalbesucher aufs Field locken und in Bewegung bringen konnten. Mit bunten Bällen, Flamingos, Feuerwerk und Lasershow, so wie ihren humorvollen Songtexten und jeder Menge Energie, sorgten sie bereits für ein großes Highlight an diesem zweiten Festivaltag, bevor es danach weiter zur Green Stage ging um den Tages-Headliner zu erleben.
Thirty Seconds to Mars kamen noch einmal zum Highfield! Endlich. Wer dachte, das das Festivalgelände groß genug sei, um dem Ansturm gerecht zu werden, der irrte sich. Es gab kaum jemanden, der sich das Highlight schlechthin, entgehen lassen wollte. Puh, wurde das voll. Jared Leto ließ den tausenden, begeisterten Fans aber auch keine andere Wahl: In einem extravagantem Outfit betrat er die vorerst noch dezent gehaltene Bühne. Dies änderte sich jedoch im Laufe der Show um 360 Grad. Ab dem ersten Song schaffte es Jared Leto mit spielerischer Leichtigkeit, dem Publikum komplett den Kopf zu verdrehen. Konfetti, bunte Bälle, Feuerwerk und Fans, die mit ihm auf der Bühne feiern durften. Thirty Seconds to Mars boten eine unglaublich gute Liveshow und würdiges Finale des zweiten Tages an.
Highfield Festival 2020: Ticket + Infos
Danke für den Text: Lara Schwenzer
Sonntag BEIM HIGHFIELD FESTIVAL 2019
Der Sonntag beim Highfield Festival 2019 startete ein wenig holprig damit, dass Yung Hurn seinen Auftritt leider kurzfristig absagen musste und dieser Umstand vorerst für lange Gesichter bei den Besuchern sorgte. Doch das wiederum ließen die anderen Künstler nicht auf sich sitzen und gaben sich noch mehr Mühe, um die Laune wieder auf Vordermann zu bringen. Schließlich standen ja auch noch viele weitere musikalische Highlights und Top-Acts auf dem Tagesprogramm.
Samy Deluxe unplugged war definitiv ein weiterer, großer Schritt in der Karriere von Samy Deluxe. Der derbe Rapper performte seine Songs auf allerhöchstem Rap-Niveau, untermalt von zarten akustischen Tönen und sorgte damit für gute Stimmung im Infield. Von schnellen Worten ging es danach direkt über zu richtig gutem Punkrock. The Offspring hatten den weiten Weg aus Kalifornien auf sich genommen, um auf dem Highfield 2019 nochmal so richtig eine grobe Schelle zu geben. DIE Punk-Band der 90er, bestehend aus High-School-Freunden und mit Frontmann Dexter Holland, zeigte, dass sie auch nach so vielen Jahren im Showbiz immer noch Vorreiter der kalifornischen Punk-Bewegung sind. Entsprechend voll war der Platz vor der Bühne und so lieferten The Offspring eine Show, die das Punker-Rocker und Retro-Musikfans höher schlagen ließ.
Kurz nach 21:00 Uhr und mitten im Auftritt von Fettes Brot musste dann leider das Festivalgelände aufgrund eines Unwetters geräumt werden. Da Zelte und Pavillons durch die Gegend flogen, ging es für alle Besucher zu den Autos, schließlich stand die Sicherheit aller Besucher im Vordergrund. Um 22 Uhr ging es dann aber glücklicherweise noch im Programm weiter, mit der Show von Fettes Brot. Die Hamburger Jungs heizten den verbliebenen Festivalbesuchern nochmal so richtig ein.
Und auch Steve Aoki verzichtete trotz des kurzzeitigen Wetterchaos nicht auf seinen Auftritt. Der Headliner des letzten Festivalabends begann mit leichter Verspätung seine Show und was durfte da natürlich auf keinen Fall fehlen? Die Torten selbstverständlich. Steve Aoki ließ es sich nicht nehmen, seine Fans vollen Genusses „zu caken“ und jede Menge seiner flotten Beats und Bässe auf die Zuschauer einprasseln zu lassen. Ein gelungener Abschluss der 22. Ausgabe vom Highfield Festival in Großpösna.
Da die Verträge zwischen Veranstalter Scorpio und den Gemeinden/Verantwortlichen für die Durchführung vom Highfield Festival noch bis 2021 verlängert wurde, steht natürlich auch schon jetzt ein Datum für die nächste Runde fest. Vom 14. bis 16. August 2020 startet das Highfield in seine 23. Ausgabe.
Highfield Festival 2020: Ticket + Infos
Danke für den Text: Lara Schwenzer