Helene Beach Festival 2019: Musik, Sonne, Strand und Festivalfeeling


Helene Beach Festival 2019
Am letzten Juliwochenende vom 28 bis 28.07. fand die achte Ausgabe vom Helene Beach Festival am Helenesee statt. (Bild: stagr / Patrick Roddelkopf)

Am letzten Juliwochenende pilgerten knapp 25.000 musikbegeisterte Urlauber an den idyllischen Helenesee nahe Frankfurt/Oder, um dort ein verlängertes Urlaubs-Wochenende inklusive Festivalfeeling zu verbringen. Die diesjährige, neunte Ausgabe des viertägigen Musikfestivals öffnete am Donnerstag seine Tore für die Camper. Die hochsommerlichen Temperaturen lockten die Festivalbesucher vor allem tagsüber an Strand und Badesee, ab dem frühen nachmittag punkten auf den verschiedenen Bühnen dann die musikalischen Acts. Insgesamt sogar 120 an der Zahl. Nationale und internationale Künstler der Genres Hip-Hop, Rock, Pop und Electronic Music und das alles vereint unter dem Festivalmotto: „One Beach · One Festival · One Love!“

Am Mittwoch- und Donnerstagabend gab es wie in jedem Jahr üblich, die Helene Beach Festival 2019-Warm-Up-Partys mit elektronischen Klängen und Beats direkt von den Turntables verschiedener DJs wie Ostblockschlampen, Drunken Masters, Neelix, Lexy & K-Paul, Lovra und weiteren. Erst ab Freitag startete das das eigentliche Festivalprogramm auf insgesamt neun verschiedenen Bühnen los.

Freitag beim Helene Beach 2019

Finch asozial

Der 29-jährige Deutschrapper und  YouTube-Star ist mit seinem Debüt-Album „Dorfdisko“ gerade dabei, deutschlandweit Klinken zu putzen. Warum dann nicht auch beim Helene 2019? Besucher lockt der Schnauzbartträger jedenfalls jede Menge vor die Bühne. Der Look von Finch Asozial aus Fürstenwalde entstammt einer Mischung aus 80er-und 90er Jahre prolligem Ostdeutschland – seine Themen sind Jogginganzüge aus Polyester, Skibrillen aus Polycarbonat und Vokuhila-Extensions aus Polyacrylnitril, außerdem Männlichkeit, Sperma, Aids oder bezahlbarer schlechter Alkohol für alle. Obendrauf gibt es Eurodance und Schlagerrefrains, Techno und Bass sowie alle Arten an Hüttengaudi-Musik. Da geht die Lutzi aber ordentlich ab, auf der Bühne genauso wie davor.

GZUZ

In letzter Zeit treten die 187 Straßenbande-Kollegen oft eher mal in Verbindung mit anderen Musikerkollegen oder in der beliebten Kombo bei Shows von RAF Camora und Bonez MC auf. Nun ist der Hamburger Rapper GZUZ mal wieder dran – solo und mit erstklassiger Show. Passend dazu arbeitet er bereits am dritten Album, wann genau es da erste Infos oder Songs zu hören geben wird, steht aber noch in den Sternen. Für die tobenden und willigen Massen vor der Hip-Hop-Beach-Bühne gibt es jetzt aber erstmal um Stoff von den ersten beiden Erfolgsalben „Ebbe & Flut“ sowie „Wolke 7“. Dass hier wirklich jeder Song textfest mitgegröhlt wird wundert kaum, denn die 187er haben eine riesige Fangemeinde aufbauen können.

alle farben

Aktuell ist er wohl einer der international gefragtesten DJs den Deutschland zu bieten hat. Frans Zimmer alias Alle Farben ist musikalisch einzuordnen im Deep House/Tech House. Sein Debütalbum „Synesthesia – I Think in Colours“ wurde direkt zum Superhit. Schnell hat sich gezeigt, dass der 34-jährige Berliner den Status One-Hit-Wonder einfach übersprungen hat. Mit „Supergirl“ und „Please Tell Rosie“ hat er die Spitzenpositionen der Charts besetzt und ist seither daraus auch nicht mehr wegzudenken. Natürlich hat der smarte Ex-Konditor weiter die Hit-Maschinerie angekurbelt und mit „Bad Ideas“ und „Little Hollywood“ nachgelegt. Aus allen Rohren feuert Alle Farben sein wummerndes DJ-Set in die Menge und hat auch als kleine Überraschung Sänger Graham Candy aus Neuseeland dabei, beide feierten mit dem gemeinsamen Song „She Moves (Far away)“ großen Erfolg.

alligatoah

Bühne frei für den Wortkünstler mit Spaßfaktor. Zum Vorschein kommt ein Bühnenbild mit verspielten Tapeten und einem 30er Jahre Charme des Filmsets vom „Grand Budapest Hotel“ angeglichen. Während die Band verteilt auf den Balkonen des Hotels „Kalliforniah“ sitzt, nehmen Gitarrist und Klarinettist unten Platz. Alligatoah selbstverständlich in der Mitte. Lukas Strobel (so sein richtiger Name) und Fan verrückter Auftritte und Verkleidungen, trägt ein gelbes Outfit – Frack, Pluderhose und Hut. Auch seine Musikerkollegen haben sich farblich angepasst, sie tragen gelbe Bademäntel und Rapkollege BattleBoi Basti glänzt im gelben Pagenkostüm. Von der ersten Sekunde an hat der Deutschrapper, Sänger und Produzent seine Fans im Griff. Jubelschreie, Fanchöre und jede Menge glückliche Gesichter. Die meiste Zeit gleicht die Liveshow einem unterhaltsamen Theaterstück. Wer Alligatoah und seine Shows kennt, weiß natürlich, dass es nie langweilig wird. Da lässt sich der Schnautzbart-Träger mal in einer Mülltonne über die Bühne schieben, die Möbel vom „Hotel Kalliforniah“ werden kurzerhand zerschmettert und es gibt jede Menge theatralischer Moderationen zwischen den Songs. Dank der kurzweiligen Elemente und einem brillanten hin und her zwischen Alligaotah und Rapper Basti, gipfelt alles in einer witzig anzusehenden Show.

gestört aber geil

Mit ihrer eingängigen Musikmischung aus melodischem Tech und Deep House gepaart mit jeder Menge Pop-Elementen und Stimmen, haben sich die beiden DJs aus Erfurt in die Herzen des Landes gespielt. Spike und Nico sind seit 2010 aktiv, der Durchbruch kam 2012 beim Sputnik Springbreak Festival, als die beiden einen DJ-Contest gewannen. Zwei Alben sind bereits auf dem Markt, vor allem ihre Remixes von bekannten Hits wie Alligatoah oder London Grammar, Alan Walker oder Kay One sowie die Kollaborationen mit Sängerin LEA, Sänger ELIF, Adel Tawil oder Wincent Weiss sorgten für wochen- sogar monatelange Besetzung der Charts und die Hits liefen allesamt im Radio hoch und runter. Gestört Aber Geil sind der letzte Act auf der Hauptbühne am Freitagabend und es könnte nicht voller sein. Hier geht noch einmal ordentlich die Party ab zu flotten Beats und jeder Menge Bass.

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