Elbjazz 2018 – Ab in die Zukunft!


Elbjazz 2018 / Elbjazz 2019
(Bild: stagr / Axel Schilling)

Zum bereits achten mal öffnete das Elbjazz seine Schleusen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn bereits am Freitagabend drohte das Festival ins Wasser zu fallen. Starker Regen und Gewitter zwangen die Veranstalter zu einer 2 bis 3 Stunden langen Pause. Besonders nach dem Hamburger Traumwetter der letzten Wochen schien es doch unfair vom Wetterfrosch, gerade an diesem Wochenende von der Leiter zu fallen. Trotzdem gab es hochkarätigen Jazz zu bestaunen.

Am Donnerstag spielte der Franzose Christophe Chassol im großen Saal der Elbphilharmonie und beeindruckte mit seinem audiovisuellem Konzept. Die Kompositionen basieren zum Beispiel auf recht banalen Geräuschen wie Vogelgezwitscher. Sicherlich ein Highlight des Festivals dessen kreative Qualität man auch auf YouTube sehen kann.

Neben Altbekannten wie der NDR Big Band, Trompeter Nils Wülker oder der mit mehreren Kombis vertretene Pianist Michael Wollny setzten Künstler, Organisatoren und Sponsoren auf neue Techniken. Es war zu spüren, dass das neue, große Ding gesucht wird. Eike Swoboda aka EIN ASTRONAUT wurde international für seine Live-Multimedia-Shows bekannt, bei denen sich Musiker aus aller Welt virtuell zu musizieren treffen. Ab dem 09. Juni 2018 steht sogar exklusives ein Virtual Reality Konzert mit Nils Wülker zum Download bereit. Hierfür wurde eine neue, virtuelle Bühne entwickelt die man durch eine Oculus Rift Brille erleben kann. Und um gleich bei Nils Wülker zu bleiben, muss man noch sein Live-Mixtape-Gig erwähnen, für das er sich Unterstützung vom Hamburger DJ Mad und Rapper Nico Suave holte. Das Elbjazz geht mit der Zeit.

Das Gelände war wie gewohnt geprägt von der beeindruckenden Hafenkulisse. Highlight war in diesem Jahr das Containerschiff Cap San Lorenzo. Direkt hinter der Hauptbühne geparkt, diente es auch als Projektionsfläche für unterschiedliche Elbjazz-Grafiken. Diese waren in diesem Jahr übrigens besonders geschmackvoll vom Designerduo Rocket & Wink umgesetzt. Der Verlust der Maschinenhallen-Location mit seiner eindrucksvollen Schiffsschraube als Bühnenkulisse ist schade. Zwischen Elphi und Blohm & Voss gab es außerdem Konzerte in der Hauptkirche St. Katharinen und auf der MS Stubniz zu besuchen.

Die Elbphilharmonie war selbstverständlich ein Publikumsmagnet und bot vielen Gästen einen begehrten Platz bei einem der zahlreichen Konzerte. Vor dem Eingang, am Platz der Deutsche Einheit, war eine Bühne für Talente aufgebaut. Studenten und junge Preisträger präsentierten sich nicht nur vor Elbjazz Publikum. Diese Bühne war für jeden frei zugänglich.



Während des Auftritts der Jazz-Diva China Moses am Freitag, kam der große Regen. Als die Wolken am Samstag beim Headliner Kamasi Washington erneut brachen, wurden bei vielen Gästen Erinnerungen wach. Viele nahmen das Wetter zum Anlass, die Fläche vor der Hauptbühne zu verlassen. Dabei wollte der 34 jährige Saxofonist ordentlich Spaß mit dem Publikum haben. Sein Groove der 60er und 70er ließ aber zu Recht noch einige Gäste glücklich im Regen stehen.

Zum Abschluss lud eine ganze Riege Hamburger DJs in die Schiffbauhalle und präsentierte tanzbaren Funk, House, Hip Hop oder Latin. Vor Regen war man hier sicher. Naß werden konnte man trotzdem. Sofern man sich von den Rhythmen und Beats der Platten ordentlich zum Schwitzen hat bringen lassen. Der Vorverkauf für das nächste Jahre hat bereits begonnen. Also – ran an den Jazz!

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