Düster-Beats locken 4.000 Besucher zum E-tropolis Festival 2019


Solar Fake

Auf der Mainstage macht sich derweil Sven Friedrich mit Solar Fake bereit, die Turbinenhalle aufzumischen. Mit Songs wie „Not What I Wanted“, „Under Control“ und „Sick Of You“ ist es jetzt auch hier wieder Zeit zu tanzen. Das neue Album “You win – Who cares?” steht heute deutlich im Mittelpunkt der Setlist und beweist, dass das neue Material live hervorragend funktioniert. Tastenmann Andre kommt immer wieder kurz hinter seinen Keys hervor, um die Menge gebührend anzufeuern, während Sven ganz der Strahlemann ist, den wir kennen und zwischen den Songs irgendwie immer ein bisschen Zeit für die ein oder andere Anekdote findet. Es ist schon erstaunlich, wie sympathisch die Berliner Truppe jedes Mal rüberkommt.

Centhron

Für wen der Future Pop in Halle 1 zu weich ist, haben Centhron auf der 2nd Stage ein Satz warme Ohren im Gepäck. „We Are Centhron – raise your fists“ und ab geht die wilde Fahrt mit “Einheit C”. Sänger Elmar fegt wie ein Derwisch über die Bühne und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Mit harten Texten und noch härteren Beats räumen sie bei top Sound die 2nd Stage auf. Ohne Verschnaufpause geht es einmal quer durch die Schaffensgeschichte und bei Songs wie “Pornoqueen” oder “Deutsches Land” ist es wirklich schwer, nicht mitzutanzen. Der Beat steckt einfach an und so bewegen sich die Füße fast wie automatisch.

Suicide Commando

Mit einem der Urgesteine der Szene geht es danach auf der Mainstage weiter. Mit über 30 Jahren auf dem Buckel treten Suicide Commando auf die Bühne. Das Ergebnis sind tanzende und headbangende Menschen. Die Menge feiert lautstark mit und lässt einen das in den kurzen, leisen Stücken deutlich mitbekommen. Ihre Feierlaune lässt das Publikum in einem riesen Moshpit freien Lauf.

[:SITD:]

Aus dem Pott für den Pott geht es auf der 2nd Stage weiter mit [:SITD:]. Zu Songs wie „Lebensborn“ wird hier dicht gedrängt getanzt. In den vorderen Reihen ist kaum noch ein durchkommen und so wird selbst auf der Empore fleißig mitgetanzt.

Die Krupps

Mit gut 10 Minuten Verzögerung kommen unter pompöser Marschmusik Die Krupps auf die Bühne. Was die reine Menge an physischen Musikinstrumenten angeht, können Die Krupps hier die meisten anderen Bands locker abhängen. Den metallischen Klängen folgt auch unmittelbar der Moshpit. Wir sind auf jeden Fall froh, dass die Tontechniker sich die 10 Minuten Zeit genommen haben es richtig zu machen. Leiden die Krupps sonst gerne mal an schlecht gemischten Sound, ist davon heute nichts zu hören und wir genießen bei Top-Sound die Stimmung. Nicht nur wir, auch die Menge lässt es richtig Krachen und singt lautstark mit.

Welle: Erdball

Zum großen Finale auf der 2nd Stage heißt es: „Meine Damen und Herren sie hören Welle: Erdball“. Mit komplett neuer Mannschaft meldet sich damit Welle: Erdball um Frontmann Honey zurück auf die Bühne. Mit ihrem Minimal Electro heißt es dann für uns “Zurück zum Start”. Die Menge ist wie verzaubert von der Show und schwelgt andächtig dahin. Auch Songs wie „23“, „Tanz Den Wahnsinn“ und “Die Liebe Der 3. Art”, unterbrochen von Ansagen ganz im Stil einer Radiosendung, dürfen natürlich nicht fehlen. Mit der Kraft einer Metall-Tonne geht es voran zu „Arbeit Adelt!“. Nach einer ausgedehnten Fahrt durch neu und alt verabschieden wir uns von der 2nd Stage.

Apoptygma Berzerk

Zum großen Finale erwartet uns auf der Mainstage Apoptygma Berzerk und betritt unter tosendem Jubel die Bühne. Als Headliner des Festivals sind alle Augen trotz dichten Nebels auf die Norweger gerichtet. Bei der Setlist greifen sie zur Eröffnung mit “Love Never Dies“ tief in die Vergangenheit und arbeiten sich immer weiter in die Gegenwart. Das Publikum feiert sich dem Ende des E-Tropolis 2019 entgegen. Zu “Nearer” ist aber auch eine kurze Pause für die mittlerweile schon geschundenen Füße drin, nur um es danach direkt wieder Krachen zu lassen. Um Punkt Mitternacht beginnt derweil bereits die Aftershow-Party auf der 2nd Stage. DJ Donlevi muss sich dabei schon etwas seltsam vorkommen, muss er doch mit dem Headliner konkurrieren. Dennoch hat er einige wenige Tänzer auf der Tanzfläche, die höchst ausschweifend die volle Breite ausnutzen. Apoptygma Berzerk kommen derweil ihren großen Hits immer näher und reizen die Menge immer weiter aus, die zu “Kathy’s Song” mitsingen, was die Kehlen noch hergeben. Nach einem krönenden Abschluss mit “In This Together”, “Until The End Of The World” und “Backdraft” verabschieden sich Apoptygma Berzerk von der Bühne.

Für alle, die einfach nicht bekommen haben, geht es direkt weiter mit der Aftershow-Party, die Musik bis in die frühen Morgenstunden verspricht. Für uns geht der Kurs aber Richtung Heimat. Wir verabschieden uns vom E-tropolis Festival 2019 und freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt “Härter, Lauter, Bässer”. Unter anderem erwarten uns am 14. März 2020 bereits jetzt Bands wie Covenant, Diorama und Solitary Experiments.

Danke an: Lars Tobias Lorbeer (Text)

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E-tropolis Festival 2020 / etropolis 2020