9 Dinge, die dich gut fürs Festival rüsten


Festival
(Bild: Fotolia – Monkey Business)

Im Kindesalter finden wir den Zeltgedanken spannend. Im heimischen Garten das Zelt aufbauen (lassen). Den besten Freund oder die Freundin samt Spielzeugen geschnappt und bei Regen einfach wieder ins Haus flüchten. Der Zeltalltag beim Festival ist weniger romantisch. Hat man sich erst einmal für das Camping entschieden, sollte man wissen, was einen dort erwartet. Nach drei Festivaltagen sieht der Zeltplatz nämlich mehr aus wie ein Schlachtfeld. Wackelnde Pavillons und schiefe Zelte, dazwischen alte Pappteller, Besteck und Bierdosen. Wenn es auch noch geregnet hatte, versinken die Beine im Matsch. Wer dabei noch Spaß haben möchte, sollte als Festival-Besucher ein paar Tipps beherzigen.

1. Anreise
Wer plant ein Festival zu besuchen, sollte am Besten schon einen Tag vor dem eigentlichen Beginn anreisen. Das erspart die nervige Warterei im Stau und später das Rangieren mit Autos, Schubkarren und anderen wilden Transportgefährten. Man sollte im Vorfeld überlegen ob die Anreise mit dem Auto sinnvoll ist, der Umweltgedanke sollte neben der eigenen Bequemlichkeit auch nicht zu kurz kommen. Meist zeigen viele Festival-Veranstalter auf ihren Websiten alternative Wege per Bus und Bahn auf. Auch Fahrgemeinschaften können eine gute Wahl sein und schonen obendrein deinen Geldbeutel. Bei der Anreise mit dem eigenen PKW sollte man sich gut merken, wo dieser abgestellt wurde. Am Anreisetag mag der Parkplatz noch übersichtlich sein, am Abreisetag jedoch können markante Punkte (neben dem großen blauen Bus z. B.) völlig verändert sein.

2. Perfekter Platz fürs Zelt
Schlägt man sein Zelt auf einer leichten Anhöhe auf, hat man (im besten Fall) einen guten Überblick über den gesamten Platz. Bei schlechten Wetterverhältnissen verschafft die Erhöhung einen guten Vorteil, denn Wasser und Matsch sammeln sich zu erst in den unteren Bereichen, man bleibt also länger trocken. Dazu ein schattiges Plätzchen unter einem Baum, so können die Blätter zusätzlichen Schutz vor Nässe bieten und im Sommer bei besonders warmen Temperaturen Kühlung bringen. Achte darauf, dein Zelt nicht zu nahe an einem Zaun aufzuschlagen, denn sonst dürftest du dich schon bald mit einem hartnäckigen Geruch herumschlagen – sind doch Zäune bei Festivals oft als Pissoir beliebt… Auch Flutlichtstrahler in direkter Nähe sollten abschrecken. Sie erleichtern zwar den nächtlich-dunklen Heimweg, gleichzeitig ist dein Zelt aber auch durchgehend hell erleuchtet. Da hilft nur noch eine Schlafmaske oder das Kissen auf dem Gesicht. Sein Zelt mit Fahnen oder Knicklichtern zu markieren ist eine gute Idee, in jedem Fall unverwechselbar und gut wiederfindbar. Wer erst einmal im Stockfinstern das typisch dunkle Iglu-Zelt sucht, weiß weshalb.

3. Verpflegung
Bereits vor der Anreise sollte eine gute Essensplanung erfolgen. Der vorherige Einkauf ist unabdingbar, da vor Ort meist keine gute Anbindung zu Supermärkten oder ähnlichem besteht. Wenn doch, sind diese gern überfüllt und das Angebot ist nur beschränkt. Vom Blickwinkel des Schleppens, solltest du dich auf Dinge beschränken, die nicht zu anspruchsvoll sind oder zubereitet werden müssen. Den Campingkocher dabei zu haben ist praktisch. Sogar Instant-Kaffee lässt sich damit morgens aufbrühen, Fertigpasta ist auch kein Problem. Der authentische Renner auf Festivals sind Dosenravioli, sie könnte man zur Not sogar kalt löffeln. Vergiss aber nicht den Dosenöffner. Wer sich die Mühe macht einen Grill mitzunehmen, sollte sich vorher beim Festival-Veranstalter informieren, ob man überhaupt neben dem Zelt grillen darf, nicht überall ist das erlaubt. Ohne mitgebrachte Nahrungsmittel kann man beim Festival ebenfalls auskommen. Die schnelle Küche hält fast überall auf dem Festivalgelände Bratwurst, Nudeln, Pizza, Pommes aber auch andere Köstlichkeiten bereit. Schau dir das Preis-Leistungs-Verhältnis gut an. Vergeblich suchen wirst du auf einem Festival leider frisches Obst und Salate.

4. Durststrecke
Getränke sollten ausreichend vorhanden sein. Und damit sind nicht nur Bierdosen gemeint. Wer einen ganzen Tag in der Sonne steht und dabei zu wenig trinkt, „trocknet“ schnell aus. Die typischen Symptome äußern sich in Form von Müdigkeit, Verwirrung und schließlich sogar Bewusstlosigkeit. Festivalgänger sollten gut zwei bis drei Liter nichtalkoholische Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Fazit: Nimm genügend Wasser mit. Wer nicht jedes Mal zum Händewaschen oder Zähneputzen einen langen Marsch zur Wasserstelle antreten will, sollte auch hierfür einen Kanister Wasser in Zeltnähe haben. Auch sehr angenehm für die kleine Erfrischung zwischendurch.

5. Hygiene
Die Mitnahme von Hygiene-Artikeln versteht sich eigentlich von selbst. Von Zahnbürste und Zahnpasta bis zum Shampoo sollte alles nötige dabei sein. Vor allem Toilettenpapier sollte der Camper dabei haben und Papiertaschentücher benötigt man auch immer. Und dann sind da noch die Dixie-Toiletten. Männer sind hier klar im Vorteil. Manche Veranstalter bieten auch WCs mit Wasserspülung an, diese sind selbstverständlich den Dixies vorzuziehen. Auch hier kann ein Päckchen Taschentücher von Nutzen sein. Sogenannte„Piss-Rinnen“ sind die schnelle Lösung für die Männer, in Reihe nebeneinander, dürfen sie sich an Ort und Stelle erleichtern. Noch ein Tipp: Stehst du mal hinter einem Mann in der Schlange vor den Toiletten, er steht sicher nicht zum Pinkeln an…

6. Entspannung
Zelten bedeutet, sich meist in gebückter Haltung zu bewegen und auf allen Vieren zu krabbeln. Und das mehrmals am Tag. Der Rücken schmerzt und die Knie knacken. Unbedingt zwischendrin mal strecken. Um für Entspannung zu sorgen, sollte der Camper an Sitzgelegenheiten denken. Campingstühle sind auf dem Platz der Renner, denn wer möchte schon mehrere Tage nur auf dem Boden oder im Gras sitzen. Bei schlechtem Wetter ist außerdem Schutz vor Nässe und matschigem Boden gewährleistet. Hinzu kommt das tägliche mehrstündige Stehen auf dem Festivalgelände. Deine Füße freuen sich, wenn du sie mal hochlegst.

7. Erste Hilfe
Beim Zeltaufbau den Finger geklemmt oder irgendwo geschnitten? Am besten ist es, wenn du eine kleine Pflasterbox dabei hast. Bis der nächste Sanitäter gesucht und gefunden wurde, ist die Eigenversorgung schneller. Bei größeren Wunden aber unbedingt das Erste-Hilfe-Zelt aufsuchen. Dein Körper möchte auch sonst geschützt werden. Sonnencreme, Sonnenhut und Sonnenbrille sollten unbedingt dabei sein. Das spart Gang ins Sani-Zelt mit Verbrennungen oder Hitzeschlag. Und ganz wichtig: Ohropax. Selbst wer sich freiwillig Slayer, Motörhead oder Manowar ohne Ohrenstöpsel anhört, will spätestens in der Nacht nicht noch das Gegröhle der Zeltnachbarn ertragen. Aber nicht nur für das gesundheitliche Wohl sollte gesorgt sein. Ein Allrounder unter den Festivalern ist das Gaffa-Tape (oder Panzer-Tape). Mit dabei, kannst du es für Reparaturen jeder Art verwenden, deine Regenkleidung aber auch Verbände fixieren und wetterfest machen.

8. Festes Schuhwerk und warme Kleidung
Nicht wenige Personen laufen nur mit Flip Flops bekleidet oder gar barfuß über das Gelände und zerschneiden sich so an Scherben oder Steinen ihre Füße. Dementsprechend behandeln Ärzte und Sanitäter auf Festivals jedes Jahr am häufigsten Schnittverletzungen. Festes Schuhwerk oder ein paar robuste Stiefel sollten die erste Wahl fürs Festival sein. Auch beim Regenguss ist man so am besten gerüstet, denn man muss danach öfter durch zertrampelte Matschwege waten. Auch rächt es sich, wenn man die nächtliche Kälte unterschätzt. Am Tage im Sonnenschein mit dem T-Shirt oder der Hot Pants aufs Festivalgelände und abends fehlt dann ein wärmender Pullover, noch schlimmer, bei Regen werden in der Not nur Mülltüten als Regencape-Ersatz genutzt, da ist man schnell durchnässt und wird kalt. Es heißt also vorplanen. Eine Jacke kann um die Hüften geknotet, ein buntes Halstuch an die Frauentasche gebunden werden. Regenponchos gibt es mittlerweile klein gefaltet im Visitenkartenformat und sollten in jeder Hosentasche Platz finden können.

9. Treffpunkt vereinbaren
Handyempfang gehört neben sauberen Toiletten zu den Dingen, die selten auf Festivals sind. Auch der Akku ist schnell leer. Hier helfen Ladestationen weiter oder du hast am besten gleich einen externen Akku im Gepäck. Bist du mit deinen Freunden gemeinsam auf einem Festival, solltest du von vornherein mit allen Teilnehmern einen geeigneten Treffpunkt ausmachen, falls man sich einmal verliert oder getrennter Wege gehen will. Der ausgesuchte Punkt sollte gut zugänglich sein und während aller Festivaltage vorhanden sein – ein mobiler Brezelwagen ist da keine gute Wahl. Halte Ausschau nach einem Infopoint oder ähnlichem. Das erspart dir und deinen Freunden eine mühsame Suche auf einigen Quadratkilometern.

Unser spezieller Tipp
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