5 Festivalunterkünfte auf dem Prüfstand – Teil 2: Wohnwagen und -mobile


(Bild: Flickr / 1. DeaShoot / CC BY-ND 2.0, 2. Manu / CC BY-SA 2.0, 3. William Warby / CC BY 2.0)

Wir haben für euch 5 Übernachtungsmöglichkeiten ausgesucht, dazu interessante Hintergründe recherchiert sowie die Vor- und Nachteile aus unseren persönlichen Erfahrungen zusammengestellt. 

Teil 2 unser fünfteiligen Reihe „5 Festivalunterkünfte auf dem Prüfstand“ befasst sich mit dem Thema Camping im Wohnmobil oder Wohnwagen. 

Wohnwagen oder Wohnmobil auf dem Festival

Auf allen mehrtägigen Festivals gibt es eigene Campingplätze. Wer diese nutzen möchte, benötigt natürlich erst einmal ein gültiges Festival-Ticket. Als nächstes steht die Entscheidung an, ob man seine Nächte in einem Zelt oder in einem Wohnwagen bzw. Wohnmobil verbringen mag. Stellflächen für das Caravancamping sind bei den Veranstaltern unterschiedlich ausgewiesen, entweder kombiniert mit den Zelten, manchmal aber auch als extra Bereiche.

Die Campinggebühr ist im Festivalticket integriert und funktioniert ähnlich wie beim Festival-Zelten. Ihr müsst hier aber im Vorfeld eine kostenpflichtige Womo-Plakette erwerben, meist ein Aufkleber, den ihr Ort auf eurem Fahrzeug sichtbar abringen sollt.

Kombis, Kleinbusse oder Transporter werden ebenfalls mit zum Caranvancamping gezählt. Strom- oder Wasseranschlüsse für die Camper sind nicht vorhanden, man sollte also autark anreisen und die eigene Strom- sowie Wasserversorgung mitbringen. Am Fahrzeug darf in der Regel ein Vorzelt oder Pavillon angebaut werden. Zelte mit zusätzlichen Schlafgelegenheiten sind nicht erlaubt. Tipp: Informiert euch frühzeitig beim Veranstalter, denn pro 2 gekaufter Tickets wird maximal 1 Womo-Ticket angeboten!

Vorteile

  • Wer beim Zelten die fehlende Privatsphäre bemängelt, ist eindeutig mit der Wahl einer fahrbaren, fast häuslichen Unterkunft besser bedient. Man ist mehr für sich und kann sich komplett zurückziehen, sollte man mal eine Pause vom ganzen Drumherum benötigen. Man kann seine Tür abschließen, ein etwas höheres Sicherheitsgefühl als im Stoffzelt ist also gegeben. Dennoch: Wertsachen sollten nicht allein zurückgelassen werden.
  • Dass beim Zelten immer ein kleiner hygienischer Mangel mit „urlaubt“ ist kein Klischee. Man robbt vorrangig in gebückter Haltung auf dem Boden herum, alle Sachen liegen ebenfalls auf dem Boden. Lebensmittel kann man schwerer vor Wärme oder Tieren schützen, besonders bei mehren Tagen. Im Wohnwagen bleiben dagegen schonmal die Schuhe draußen, so bleibt’s sauber – und auch sonst ist einfach mehr Ordnung möglich. Man kann natürlich auch viel mehr einpacken. Für die ein oder andere Frau sicher neben hygienischen Vorteilen auch ein Pluspunkt. Und was den Toilettengang oder die eigene Dusche im Campingmobil angeht, so etwas ist doch im Vergleich zum Duschzelt oder dem Dixi-Klo echter Luxus.
  • Die Essensversorgung kann leichter organisiert werden. Viele Campingfahrzeuge haben kleine Kochstellen bis hin zur richtigen Küche integriert. Auch ein Kühlschrank macht während ein paar heißen Tagen Sinn. Und ist erst ein Backofen oder eine Mikrowelle eingebaut, dann kocht man fast wie zu Hause.
  • Schlägt das ehemals sonnige Wetter einmal um, ist es im Wohnmobil bei Regen und Sturm natürlich gemütlicher. Vor allem aber sicherer und es bleibt trocken. Wo Zelte im Wind oft nachgeben oder extra gesichert werden müssen, kann man es dagegen in der festen Behausung problemlos ein paar Tage aushalten. Es könnte nur sein, dass die Situation auf dem engen Raum dann ein wenig die Nerven strapaziert.

Nachteile

  • Wer mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil verreist, sollte sich auf längere Fahrzeiten einstellen. Die aktuelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Straßen liegt bei 100 km/h. Damit ist man natürlich nicht unbedingt flink am Reiseziel.
  • Um einen mobiles Reisegefährt zu fahren, benötigt man einen speziellen Führerschein. Hier gelten genaue Regeln und auch, wann der Führerschein für welche Klassen erworben wurde. Grundsätzlich gilt bei Wohnmobilen, wer den B-Führerschein erworben hat, ist auf 3,5 t begrenzt. Für alles darüber bis 7,5 t benötigt man die Fahrerlaubnis C1. Bei Wohnwagen gilt, wer den Führerschein B hat, benötigt eine Erweiterung auf B 96 um Fahrzeug-Kombinationen bis zu 3,5 t zu fahren. Weitere Informationen unter: www.caravaning-info.de
  • Natürlich sind die Anschaffungskosten dieser Urlaubsbehausungen relativ hoch, im Vergleich zum Zelten. Aber auch hier gibt es alternativ einen großen Gebraucht-Fahrzeugmarkt und die Möglichkeit zum Ausleihen.
  • Kommt man nach der Reise wieder nach Hause, steht erstmal lästiges Spurenbeseitigen an. Der Wohnwagen will geputzt und aufgeräumt sein – egal ob Leihmobil oder eigenes Fahrzeug. Dagegen ist ein Zelt schnell wieder zusammengefaltet.

 

Unser spezieller Tipp

Einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil könnt ihr euch auch ausleihen. Es gibt viele Anbieter, vom ADAC, über Autovermietungen bis hinzu verschiedene kleineren privaten Verleihern. Je nach Größe, Ausstattung und Buchungsdauer beginnen die Preise schon bei 35,- am Tag. Wer dazu noch etwas Außergewöhnliches erleben oder einfach Auffallen möchte, der schaut am besten mal auf www.festival-wohnwagen.de oder www.cultbus.de/festivals nach.