Motorpsycho in Berlin: The Crucible Tour 2019


Motorpsycho in Berlin / The Crucible Tour 2019
Die Psychedelic Rockband Motorpsycho spielte ein Konzert am Donnerstag im Festsaal Kreuzberg in Berlin. (Bild: stagr / Christoph Eisenmenger)

Motorpsycho lassen ihre Fans nicht lange warten. Erst nach dem 2017 erschienenen Album „The Tower“ folgt in strukturierter Musikermanier die aktuelle Platte „The Crucible“, ganz nach dem Geschmack der Musikindustrie. Doch bei Motorpsycho spricht man nicht von einer strippengezogenen Kapelle des Majorlabel-Puppenkabinetts. Sie sind seit 1989 keine Eintagsfliegen-Steno-Musiker in der Vorsuppe auf der ach so angepriesenen Tageskarte. Angefangen als Alternative-Metal-Band über Classic-Rock mit geführten Wanderungen über die Jazz-Gebirge Norwegens, sind die drei Jungs aus Trondheim wohl mittlerweile irgendwo zwischen Psychedelic-Rock und Country anzutreffen.

Welche Erwartungen hat man, wenn man auf ein Motopsycho-Konzert geht? Ich habe vor der Venue einen Spruch gehört, den ich eigentlich ganz passend finde: „Wenn sie dich einmal haben, dann kommst du immer wieder.“

Year Zero.

Pünktlich zur Prime Time gehen Motorpsycho auf die Bühne. Ihre Backline ist gefühlt bis an die Decke um sie herum gestapelt. Der gewaltige Sound benötigt schon beinahe keine Pa-Anlage mehr. Der Bass-Sound von Bent Sæther drückt derart viele Frequenzen aus dem Raum, dass eine Bassdrum nur zu erahnen ist. Trotzdem muss man Motorpsycho sportlich betrachten, denn sie veranstalten keinen Sprint, sondern einen Marathon. Töne und Melodien breiten sich aus, gewöhnen sich ein, fangen an zu leben. Dieser Songaufbau ist das Elixier der Band und steigert sich von Song zu Song. Die Setlist ist bunt gemischt und vorsichtig angerührt, sodass ein entspanntes Eintauchen in die zugleich romantische und pulsanspannende Tonverzierung durch den Raum des Festsaals Kreuzberg ballert.

Motorpsychos wohl größter Fan und Bewunderer Oliver Polak steht stets in der ersten Reihe, sein Highlight des Abends ist der Akustiksong „Mad Sun“ von dem 1996 veröffentlichten Album „The Nerve Tattoo“.

Aber auch Songs der neuen Platte wie „Psychotzar“ und „The Crucible“ finden ihren geeigneten Platz und sollten ab sofort in keiner Setlist mehr fehlen.

Setlist – Motorpsycho in Berlin 2019

1. Year Zero
2. Mockingbird
3. Cuckoo
4. The C
5. On my Pillow
6. Mad Sun
7. Spreesonate
8. No Evil
9. Hey, Jane
10. Starhammer
11. Bonny Lee
12. P-Tzar
13. Spin
14. Hogwash
15. Halleluwah
16. Spin
17. Hogwash

Tower
Lux